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Erfrierungen bei HühnernErfrierungen an Kamm und Kehllappen

Vor allem Hühner mit prächtigen Kehllappen und imposanten Kämmen haben bei entsprechenden Minustemperaturen ordentlich zu leiden. Bei ihnen kann es zu Erfrierungen der Hautanhangsgebilde kommen, die im schlimmsten Fall ein vorzeitiges Lebensende nach sich ziehen können.

Oft kommen solch extremen Wetterbedingungen in unseren Breitengraden zwar nicht vor, doch auch bei weniger strengen Frösten haben sich vorbeugende Maßnahmen gegen Erfrierungen an Kamm oder Kehllappen bewährt.

Inhaltsverzeichnis

Wie kommt es zu Erfrierungen

Die Hautanhangsgebilde wie Kamm oder Kehllappen beim Huhn bestehen aus dünnen, unbefiederten Hautlappen ohne schützende Fettpolster. Ist es draußen bitterkalt, kann es durch die anatomischen Besonderheiten und die verminderte Durchblutung in diesem Bereichen leicht zu Erfrierungen kommen. Auch die Läufe unserer gefiederten Freunde sind von ähnlicher Anfälligkeit, jedoch nicht in dem Maße, wie Kehllappen und Kamm. Immerhin sind die Hühnerfüße noch von Schuppen geschützt und bei einigen Spezialrassen gar von Federn umhüllt. Die Durchblutung in diesen „herzfernen“ Körperregionen ist gerade bei niedriger Umgebungstemperatur deutlich vermindert. Wäre eine starke Durchblutung gegeben, so würde zu viel Wärme über die unbefiederte Hautoberfläche verloren gehen und das Huhn beginnen zu frieren. Ein durchaus sinnvoller Schutz also, der unseren Hühnern hilft, den Körper warm zu halten. Den meisten robusten Rassen machen Temperaturen bis minus 10 Grad nichts aus. Sie sind durchaus in der Lage, ihre Körperfunktionen so zu steuern, dass es zu keinem lebensbedrohlichen Wärmeverlust kommt. Allerdings ist bei solchen Temperaturen die Legeleistung entsprechend eingeschränkt, da beinahe die gesamte Energie in die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen gesteckt wird. Besonders wichtig ist daher die gezielte Winterfütterung mit einem hohen Maß an Energie, damit die innere Heizung auch gut funktioniert.

Erfrierungen Erkennen

Oft fallen Erfrierungen an Kamm oder Kehllappen erst dann auf, wenn sich schwarze Stellen ausbreiten oder es zu Infektionen kommt. Erfrierungen erkennt man aber bereits vorher, denn schon kleine Veränderungen in der Farbintensität weisen darauf hin. Ist der Kamm fleckig hat das in der Regel nichts mit einer Krankheit zu tun, sondern mit dem Wetter. Vorausgesetzt, das Thermometer ist in die kritische Zone gefallen. Ändern lässt sich die Erfrierung in der Regel nicht, da es sich um abgestorbenes Gewebe handelt, dass sich auch durch intensive Massagen meistens nicht wiederbeleben lässt. Wichtig bei Erfrierungen ist es, diese im Auge zu behalten, denn oft bilden sich Infektionen und die dienen potenziellen Krankheitserregern gerne als Pforte für den Eintritt in den Organismus. Sekundärinfektionen an erfrorenen Gliedmaßen und Hautanhängen müssen daher sofort und sehr sorgfältig behandelt werden. In seltenen Fällen können die Erfrierungen so massiv sein, dass das Gewebe vollkommen zerstört ist und sich gänzlich schwarz färbt. Ein sehr unangenehmer Prozess, denn das Sterben von Nerven verursacht starke Schmerzen. Im schlimmsten Fall muss dann über eine Erlösung des Huhns nachgedacht werden.

Erfrierungen bei Hühnern vorbeugen

Die beste Maßnahme um Erfrierungen bei Hühnern vorzubeugen ist das Schließen des Hühnerstalls. Sinken die Temperaturen in den Minusbereich, sollte der freie Auslauf für diese Witterungsperiode vorsorglich gestrichen werden. Je nach Rasse kann das schon bei geringen Minustemperaturen ratsam sein, andere Hühnerrassen vertragen hingegen durchaus zweistellige Minusgrade, ohne Probleme mit möglichen Erfrierungen zu bekommen. In manchen Fällen hat sich überdies das Aufhängen einer Wärmelampe oder das Aufstellen eines Ölradiators im Stall bewährt. Hühnerrassen mit großen Kämmen und üppigen Kehllappen sollten überdies vorbeugend dick mit Vaseline eingerieben werden, um das Erfrierungsrisiko zu minimieren.