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Sandbad im Freilauf

Wenn wir uns in der Tierwelt einmal ein wenig umschauen, treffen wir bei vielen Tierarten auf recht ähnliches Komfortverhalten. Hierzu zählt auch das Sandbaden. Pferde wälzen sich gerne auf sandigen Untergründen, auch Hamster genießen das Baden im Sand sehr.

Besonders ausgeprägt ist das Sandbaden aber bei Bodenvögeln. Sie scheinen nahezu jede Gelegenheit zu nutzen, sich an einem staubigen, trockenen Fleckchen Erdboden, etwa einem ausgetrockneten Maulwurfshaufen, zu erfreuen.

Das Sandbad kann aber noch viel mehr, als „nur“ zum Wohlbefinden beitragen.

Inhaltsverzeichnis

Das Huhn im Sandbad

Das Sandbad ist für unsere Hühner wie das Duschen für uns. Es dient der Körperpflege und so ist es nicht verwunderlich, dass einst sogar den Käfighennen per Gerichtsurteil ein Sandbad zuerkannt wurde.

Möchten Hühner sandbaden, so scharren sie zunächst kräftig an der geplanten Stelle und lassen sich dann, den Körper hin und her wackelnd, in ihre Kuhle nieder. Das Gewackel zielt übrigens nicht darauf ab, den Bauch zu schubbern, sondern möglichst viel Staub aufzuwirbeln. Fleißig die Flügel abgespreizt, können sich die feinen Staubpartikel im gesamten Gefieder verteilen. Anschließend wird der Staub durch kräftiges Schütteln des Körpers wieder entfernt und das Gefieder ausgiebig geputzt.

Bei dieser Maßnahme werden dann auch gleichzeitig die Parasiten, die sich zuvor an den aufgewirbelten Sandpartikeln festgehalten haben, mit abgeschüttelt. Eine geschickte Maßnahme, um sich von Lästlingen wie Federlingen oder Federmilben zu befreien.

Ist kein Sandbad vorhanden, so legen sich die pfiffigen Tierchen dieses übrigens einfach selber an, indem sie eine Kuhle in den Boden scharren, die sogenannte Huderkuhle. Meistens findet diese Eigenbaumaßnahme des Huhns allerdings dort statt, wo der Halter es so gar nicht geplant hatte. Besser, der Hühnerhalter beugt vor, mit einer Sandkiste.

Sandbad anlegen

Ein Sandbad für Hühner anzulegen ist nicht schwer und erfordert kein hohes handwerkliches Geschick. Es ist vollkommen ausreichend, ein etwa 40 cm tiefes und gut einen Quadratmeter messendes Loch an die vorgesehene Stelle zu graben und dieses zu füllen.

Wer sich über den passenden Standort noch nicht so sicher ist und sich fragt, ob der Platz den Hühnern wohl genehm ist, der sollte sich vielleicht die Mühe machen und ein mobiles Sandbad anlegen. Hierzu wird am besten eine Holzkiste verwendet, die sich ohne Probleme be- und entfüllen lässt. Sandkästen für Kinder sind da unter Hühnerhaltern sehr beliebt.

Wichtige für die Akzeptanz des Sandbades ist allerdings der Standort. Ein durchfeuchtetes Sandbad, das bei Sonnenschein auch noch im Schatten steht, wird von den Hühnern kaum aufgesucht. Hier graben sie lieber nach Alternativen. Ein Sandbad im Auslauf erfordert also idealerweise eine Überdachung, um ein stets trockenes Sandbaden zu ermöglichen. Bewährt hat sich der Zusammenschluss von Futterstelle und Sandbad, da so nur eine Überdachung errichtet werden muss.

Scheint dann auch noch ein wenig die Sonne auf den Sand, werden die Hühner das Bad genießen, denn ein wenig Wellness mögen Hühner ebenfalls und wärmen sich gerne am aufgeheizten Sand.

Sandbad – die Füllung

Als Füllung für das Hühnersandbad eignet sich feiner Sand (Quarzsand oder Spielsand) besonders gut. Auch Sand aus dem eigenen Garten, sofern er gut getrocknet ist, macht Hühner im Sandbad glücklich. Oft liest man, dass Kalk unter den Sand gemischt werden kann. Das ist in der Tat eine Kann-Option und kein Muss. Es staubt zwar schön, deutlich mehr Sinn macht jedoch das Kalken der Stallwände.

Eine gute Ergänzung zum feinen Sand ist hingegen das Beimischen von Holzkohle und Asche. Die Asche hilft beim Loswerden von Parasiten und die (feine) Holzkohle wird gerne aufgenommen und tut der Verdauung gut. Von den Überresten des letzten Grillabends, sofern es sich um Grillkohle und Kohlebriketts aus dem Handel handelt, sollte man jedoch aufgrund möglicher zugesetzter Inhaltsstoffe Abstand nehmen. Besser ist es, den Aschekasten des Holzofens im Sandbad zu leeren. Hier sind dann sowohl kleine Stückchen zum Aufnehmen und ausreichend Kohlestaub zum Staubbaden vorhanden.

Das Reinigen von Sandbädern sollte ebenfalls in regelmäßigen Abständen erfolgen. Die Reinigungsintervalle hängen zum einen vom Hühnerbestand ab, zum anderen vom Grad der Verunreinigung. Kot wird sich in den Sandbadewannen zwar für gewöhnlich nicht finden, wohl aber ist eine mitunter starke Parasitenbelastung möglich, die man im Auge behalten sollte. Ist die Sandbadfüllung nicht mehr locker und staubig, bilden sich Klumpen oder finden sich starke Verunreinigungen, muss der Inhalt ausgetauscht werden.