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Hühnerfeind Ratte

Mehr als 60 Rattenarten existieren weltweit, doch nur wenige haben sich dem Menschen angeschlossen und leben mit ihm zusammen. In unseren Breiten sind das die Haus- und die Wanderratte.

Normalerweise ist dieses „Zusammenleben“ unproblematisch und wird vom Menschen nicht bewusst wahrgenommen, dringt die Ratte jedoch in ein Territorium ein, das ihr eigentlich verwehrt bleiben sollte, kann das für reichlich Unmut beim Zweibeiner führen.

Ratten im Hühnerstall sind nicht immer bedrohlich oder gar gefährlich für Hühner, das Blatt kann sich allerdings sehr schnell wenden.

Inhaltsverzeichnis

Ratten werden ihrem Ruf gerecht

Ausgewachsen ist eine Wanderratte von Kopf bis Schwanzspitze rund 60 cm lang und kann bis zu 500 g auf die Waage bringen. Für viele ein erschreckender Anblick, doch die Ratte ist, wie das Pferd auch, ein Fluchttier. Hat sie jedoch keine Möglichkeit zu entfliehen und wird in die Enge getrieben, kann eine Ratte durchaus gefährlich werden. Mit ihren scharfen Zähnen kann sie ausgesprochen kräftig zubeißen, außerdem ist sie in der Lage, aus dem Stand einen 1,5 Meter hohen Sprung zu vollführen. Dennoch fasziniert die Ratte den Menschen seit jeher. So etwa die enorme Anpassungsfähigkeit, die ihr nachgesagt wird. Sie überleben Atomkatastrophen, haben diverse Giftanschläge des Menschen auf ihre Spezies abgewehrt und genießen den Ruf der Überlebenskünstler schlechthin. Vieles davon haben sie ihrem sozialen Lebensstil und nicht zuletzt ihrer Intelligenz zu verdanken. Verbunden mit der hohen Reproduktionsfähigkeit, ein Rattenweibchen kann im Idealfall zwölf Würfe mit 8-10 Jungen pro Jahr bekommen, eine gelungene Kombination, um diesem Ruf gerecht zu werden. An ihr Lebensumfeld stellen Ratten dabei wenige Ansprüche. So leben sie sowohl am Boden, als auch auf höher gelegenen Unterkünften. Da Ratten hervorragende Kletterer sind, erreichen sie auch schwer zugängliche Unterschlupfe wie Erdspalten, Dachböden oder Bäume.

Ratten fressen alles

Ratten zählen zu den Allesfressern und nehmen so ziemlich alles zu sich, was sie vor die sehr harten Zähne bekommen. Haus- und Wanderratten, die ihr Leben in menschlicher Nähe verbringen, fressen zum Beispiel alles, was sie im menschlichen Umfeld finden. Neben Abfällen, Feldfrüchten und Vorräten werden auch kleine Säugetiere, Vögel und Eier mit Begeisterung vertilgt. Besonders die Wanderratte hat ihre Vorliebe für Fleisch längst entdeckt und kann sich auch schon mal an Hühnerküken vergreifen. Hühnereier, sofern erreichbar, werden ebenfalls gerne gefressen.

Ratten und Krankheiten

Der Schaden, den Ratten anrichten, wenn sie sich unerwünschter weise im Hühnerstall eingerichtet haben, ist sehr vielfältig. Nicht nur die Gefährdung für das Leben der Hühner, vornehmlich der Hühnerküken und das vernichten von Eier sind zu beklagen, wenn Ratten im Hühnerstall ihr Unwesen treiben. Auch die Materialschäden, die die Nagetiere anrichten sind nicht zu unterschätzen, vor allem dann, wenn elektrische Kabel angefressen werden und zu Kurzschlüssen führen. Das größte Risiko von Ratten im Hühnerstall ist aber die Verunreinigung der Futtermittel durch Rattenkot und Urin. Die hierin enthaltenen Krankheitskeime sind nicht nur für die Hühner eine Gesundheitsgefahr, sonder auch für den Menschen. Ratten können bis zu 100 Krankheiten auf den Menschen übertragen und nicht nur das. Auch an der Ausbreitung von Tierseuchen ist die Ratte maßgeblich durch Übertragen und Verschleppen selbiger beteiligt.

Ratten im Hühnerstall Vorbeugen

Vorbeugen ist besser als Ausrotten lautet die Devise, wenn es um Ratten im Hühnerstall geht. Wer sie hat, wird sie nämlich nur schwerlich wieder los, also sollten einige grundlegende Vorbeugemaßnahmen ergriffen werden. Ratten sind nur dort, wo es Nahrung und Lebensraum, sprich Nistmöglichkeiten, für sie gibt. Entzieht man ihnen diese Grundlagen, fühlen sie sich nicht wohl und siedeln gar nicht erst an. Die goldene Regel für den Hühnerstall lautet: Futter für Ratten unerreichbar lagern – in verschlossenen Behältnissen – und auch Sauberkeit achten. Kein Abfälle und kein Gerümpel am oder im Hühnerstall lagern, um den Ratten keine Nistmöglichkeit zu geben. Bei all dem Bestreben um einen rattenfreien Hühnerstall sollte immer bedacht werden, dass Ratten kleine Houdinis sind. Selbst kleinste Ritzen und Löcher können sie durchqueren. Alles, was die 2cm-Marke überschreitet, ist nicht rattensicher!

Ratten im Hühnerstall bekämpfen

Haben Ratten den Hühnerstall doch zu ihrer neuen Heimat auserkoren, gilt schnelles Handeln. Wer nicht Hund oder Katze sein Eigen nennen kann, um der Rattenplage Herr zu werden, der muss sich auf den Weg in den Fachhandel machen. Vereinzelte Tiere können mit mechanischen Fallen bekämpft werden, wobei je nach Fallentyp eine Verletzungsgefahr durch die hohe Schlagkraft der Falle auch für unbeteiligte Menschen und Tiere nicht auszuschließen ist. Giftköder sind in wirksamer Form ebenfalls im Handel erhältlich. Hier sollte allerdings darauf geachtet werden, dass diese nicht von den Hühnern erreicht und aufgenommen werden können. Das Gift muss so lange ausgelegt werden, bis keine Aufnahme des Köders mehr erfolgt. Erst dann ist eine vollständige Bekämpfung erreicht. Ist bereits eine hohe Ratten-Population vorhanden, die sich nicht so einfach bekämpfen lässt, so sollte man sich umgehend Rat und Hilfe vom Fachmann holen. Das kann das örtliche Gesundheitsamt sein oder ein professioneller Schädlingsbekämpfer!