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Die Kunstglucke - Praxistipps und Empfehlungen

Hühnerhalter, die Nachwuchs durch Kunstbrut generieren und ihren Küken dennoch ein wenig „Gluckengefühl“ vermitteln möchten, sind mit einer sogenannten Kunstglucke gut beraten.

Diese Kunststoffhauben mit seitlichen Öffnungen und wärmender Bodenplatte erlauben es schon den frisch geschlüpften Küken, sich wie unter Mamas Federkleid zu fühlen, zumindest versprechen das die Hersteller.

Eine Kunstglucke eignet sich hervorragend bei einer kleineren Anzahl Küken und den Küken ein kuscheliges Gluckengefühl vermitteln möchte. Mit etwas Nistmaterial oder einem Handtuch kann man das Innere der Kunstglucke gemütlicher gestalten, so können die Küken mit ihren Beinchen gut halt finden und rutschen nicht auf dem meist glatten Plastik.

Auf einen Blick

Eine Kunstglucke eignet sich hervorragend bei einer kleineren Anzahl Küken und den Küken ein kuscheliges Gluckengefühl vermitteln möchte. Mit etwas Nistmaterial oder einem Handtuch kann man das Innere der Kunstglucke gemütlicher gestalten, so können die Küken mit ihren Beinchen gut halt finden und rutschen nicht auf dem meist glatten Plastik.

Wie eine Kunstglucke in der Praxis abschneidet und wo sie an ihre Grenzen stößt, zeigen wir im folgenden Einkaufsberater. Auf welche Kriterien beim Kauf einer Kunstglucke geachtet werden sollte und wie der Hühnerhalter die beste Wahl trifft, wollen wir ebenfalls klären.

Kunstglucke als Hennenersatz

Frisch geschlüpfte Küken mögen es kuschelig warm. Unter dem Federkleid der Henne herrschen angenehme Temperaturen von rund 30-34 Grad Celsius bei relativer Dunkelheit. Im Laufe ihrer Entwicklung wählen die Küken immer öfter eine Abkühlung, indem sie das Federkleid der Henne verlassen. Diese Verhältnisse gilt es, für künstlich ausgebrütete Küken zu simulieren. Keine leichte Aufgabe, denn gerade bei der Kunstbrut werden in einem Brutvorgang deutlich mehr Eier ausgebrütet, als dies von einer Henne zu erwarten wäre und entsprechend groß muss die künstliche Glucke sein.

Oftmals wird daher auf große Wärmeplatten oder Wärmelampen zurückgegriffen. Letztere bieten keinerlei „Geborgenheitsgefühl“, da sie in der Regel freihängend aufgestellt werden, Wärmeplatten bieten zumindest einen Schutz von oben, die Seiten sind rundherum offen.

Die optimalen Verhältnisse sollen durch eine Kunstglucke geschaffen werden. Sie besteht aus einer Plastik-Kuppel mit seitlichen Schlupflöchern und einem Tränkenwärmer (beheizte Bodenplatte), sodass die Küken das Innere der Kunstglucke aufsuchen oder verlassen können, wie es ihnen gerade beliebt. Dennoch ist eine Kunstglucke nicht immer das Optimum, wenn es um die Kükenaufzucht geht. Für die gleichzeitige Aufzucht von mehr als 30 Küken ist eine Kunstglucke zu klein und somit nicht geeignet. Preislich liegt sie etwa im gleichen Rahmen, wie eine Wärmeplatte.

Vor dem Kauf der Kunstglucke beachten

Zu beachten ist vor allem die Anzahl der zu wärmenden Küken, die unter der Kunstglucke Platz finden sollen. Sie muss auf die Größe der Kunstglucke abgestimmt sein, damit alle Küken ausreichend Platz haben. Als Anhaltspunkt gilt pro cm Bodendurchmesser maximal ein Küken. Bei einem Bodendurchmesser von 30 cm finden somit maximal 30 Küken Platz.

Ein weiterer Punkt auf den beim Kauf einer Kunstglucke geachtet werden sollte ist die Wattzahl der Bodenplatte. Hierfür werden in der Regel Tränkenwärmer verwendet, die sich passgenau mit der Glocke überstülpen lassen. Ihr Verbrauch liegt im unteren Wattbereich und richtet sich nach ihrem Durchmesser. Bei einem Tränkenwärmer mit einem Durchmesser von 24 cm ist der Verbrauch der meisten Hersteller mit 20 Watt angegeben. Bei einem Durchmesser von 30 cm sind es 4 Watt mehr und bei kleineren Durchmessern von 19 cm liegt der Verbrauch bei lediglich 15 Watt.

Bei der Verwendung der Kunstglucke beachten

Sieht man sich die neu erworbene Kunstglucke einmal genauer an, versprüht sie nicht unbedingt das Flair, den man erwartet hätte. Eine Kunstglucke besteht nämlich zum größten Teil aus glattem Kunststoff und ist von Gemütlichkeit und Flausch-Feeling weit entfernt. Die kleinen Kükenbeine finden auf dem glatten Boden des Tränkenwärmers also kaum Halt.

Dieser kann entweder durch eine beheizbare Nistschale mit passendem Durchmesser für den Haubenaufsatz ersetzt werden. Die Schalen bestehen aus Gummi und bieten daher entsprechend mehr Grip. Eine andere Möglichkeit ist das Auskleiden der glatten Tränkenwärmer-Bodenplatte mit Handtüchern oder Nistmaterial. Hierbei muss dann allerdings auch der Temperaturregler entsprechend höher gedreht werden, damit die benötigte Wärme trotzt Wärme schluckender Auflage erreicht wird, was einen etwas höheren Stromverbrauch zur Folge hat.

Ob die richtige Temperatur gewählt wurde, sieht man relativ schnell am Verhalten der Küken. Ist es ihnen zu warm, suchen sie oft einen Platz direkt an den Schlupflöchern der Kunstglucke. Das hat zur Folge, dass einige Küken herausgedrängt werden und außerhalb der künstlichen Glucke sitzen. Durch die von den anderen Küken versperrten Eingänge können sie nicht wieder zurück ins wärmende Innere gelangen. Ein Zusammenrücken der Küken im Inneren weist hingegen auf eine zu niedrig gewählte Temperatur hin. Bei optimaler Temperatureinstellung der Kunstglucke sitzen die Küken zwar gemeinsam, aber nicht dicht gedrängt im Inneren.

Vor Schmorbränden durch das Auspolstern der Kunstglucke oder verbrannten Kükenfüßen braucht man sich übrigens nicht fürchten. Das Temperaturmaximum der meisten Tränkenwärmer liegt bei 45 Grad. Allerdings sollte die Bodenplatte möglichst täglich gereinigt werden, damit diese durch Kotverunreinigungen nicht unansehnlich wird. Außerdem ist ein täglicher Blick unter die Glucke ohnehin angebracht, da sie auf dem Stallboden stehend nur schwer eine Sichtkontrolle des „Innenlebens“ zulässt.