Jeder kann Hühnereier ausbrüten
Auch wenn es auf den ersten Blick etwas kompliziert klingt, ist es einfach aus Hühnereiern Küken auszubrüten. Wenn man sich an die folgenden Grundregeln hält, klappt es bereits beim ersten Versuch. Wir helfen ihnen dabei.
Hühnereier ausbrüten – Ablauf der Brut
Die Brutzeit bei Hühnereiern liegt bei 20-21 Tagen. Abweichungen von 1-2 Tagen sind ganz normal.
Vorbereitungen
Vor jeder Brut sollte man die Brutmaschine unbedingt mit einem Desinfektionsspray behandeln. Das feuchtwarme Klima im Brüter begünstigt die Vermehrung von Bakterien und Pilzen, welche die gesamte Brut gefährden können.
Bevor die Eier in die Brutmaschine eingelegt werden, sollte man die Maschine 24 Stunden ohne Bruteier laufen lassen. Man sollte überprüfen, ob sich die richte Temperatur im Brutraum einstellt und die automatische Wendung funktioniert.
Eier ausbrüten – Tag 1 bis 3
Nachdem die Hühnereier auf die Wendehorde in die Brutmaschine gelegt wurden und die Wasserbehälter gefüllt wurden kann die Brutmaschine gestartet werden.
Die ersten drei Tage der Brut sind die wichtigsten. Zu dieser Zeit sind die Embryonen extrem empfindlich, daher sollte man die Bruteier in den ersten 3 Tagen nicht wenden und so Erschütterungen vermeiden. Die Brutmaschine sollte in dieser Zeit auch nicht geöffnet werden.
Eine Bruttemperatur von 37,5° C und eine Luftfeuchtigkeit von um die 50 % sind ideal.
Eier ausbrüten – Tag 4 bis 18
Nach den ersten 3 Tagen sind die Embryonen in den Eiern bereits 5 bis 8 mm groß.
Bei der täglichen Kontrolle sollten die Bruteier auf den Rollhorden wieder sauber ausgerichtet werden. Zudem sollte wieder frisches Wasser im den Vorratsbehälter nachgefüllt werden.
Die Wendung dreht die Eier nun 5-10 Mal am Tag von einer Seite auf die andere.
Die Temperatur in der Brutmaschine sollte bei 37.5° C liegen und die Luftfeuchtigkeit bei ungefähr 50 %.
Am 5. und am 12. Tag kann man die Eier schieren: Dabei hält man die Eier in einem abgedunkelten Raum über eine starke Taschenlampe oder spezielle Schierlampe. Nun kann man durch die Eischale blicken und die Entwicklung im Ei sehen. Unbefruchtete und abgestorbene Eier sollten aus der Brutmaschine entnommen werden.
Eier ausbrüten – Tag 19 bis zum Schlüpfen der Küken
Nun steht das Schlüpfen der Küken kurz bevor. Nur noch wenige Stunden bis die ersten Schnäbel die Schale durchbrechen.
Nun wird der Brüter ein letztes Mal geöffnet. Die Eier werden von der Wendeeinrichtung heruntergenommen und auf die ebene Schlupffläche gelegt.
Die Bruttemperatur reduziert sich um 0,3 Grad, auf 37,2° C.
Die Luftfeuchtigkeit sollte man so weit wie möglich erhöhen. Hier hilft es ein feuchtes Tuch oder einen feuchten Schwamm in den Brüter zu legen. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht die Schalen der Eier weicher und erleichtert den Küken so den Schlupf.
In den letzten 2 Tagen sollte die Brutmaschine nicht mehr geöffnet werden. Das Öffnen würde die Luftfeuchtigkeit deutlich abfallen lassen. Läuft die Scheibe nun etwas an, so ist dies ganz normal und ein Zeichen dafür, dass die Feuchtigkeit hoch ist.
Die Hühnerküken schlüpfen – Was nun?
Die Spannung ist groß, die Küken müssten jede Minute schlüpfen. Man läuft häufig zum Brüter und schaut, ob man bereits erste Anzeichen des bevorstehenden Schlupfes wahrnimmt.
Diese Anzeichen deuten auf das Schlüpfen der Küken hin:
- Die Eier wackeln leicht: Die Küken hämmern bereits von Innen gegen die Eischale
- Man hört bereits ein leises Piepsen: Die Küken haben die Eihaut durchstoßen
- Das erste Loch in der Eischale: Nun geht es los und das erste Küken durchbricht die Eischale. Es kann allerdings bis zu 12 Stunden dauern, bis das Küken vollständig geschlüpft ist.
Nun dauert es meist nicht lange und die Küken schlüpfen nach und nach aus ihren Eiern. Bald wuseln sie in der Brutmaschine umher.
Nun sollte man die Küken jedoch noch einige Stunden in der Brutmaschine lassen bis sie vollständig getrocknet sind. Erst dann werden sie aus der Brutmaschine entnommen und in einen Karton gesetzt.
Ein geeignetes Kükenfutter und eine Wärmeplatte sorgen nun dafür, dass die Küken heranwachsen und sich schnell zu stattliche Junghennen entwickeln.
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Die geeignete Brutmaschine zum Hühnereier ausbrüten
Beim Hühnereier ausbrüten muss die Temperatur exakt bei 37,5° C liegen. Auch kurzzeitige Schwankungen von nur 1-2 Grad können die Embryonen in den Eiern bereits töten. Auch die Luftfeuchte sollte während der Brut bei 45 bis 55 % liegen. Darüber hinaus sollten die Bruteier ab dem dritten Tag bis zum 18. Tag 5-8 Mal pro Tag gewendet werden.
Als erfahrener Hühnerhalter prüft man nun mehrmals täglich die Temperatur im Brüter und justiert an einem Regler nach. Auch die Luftfeuchte sollte man überwachen, nachprüfen und regeln. Wichtig hierbei ist auch, dass man die Hühnereier in der Brutmaschine alle 4 Stunden wendet.
Und was macht man als Anfänger? …man verwendet eine Brutmaschine, die all diese Aufgaben automatisch übernimmt. Temperatursteuerung, Wendung und Feuchtesteuerung erfolgt vollautomatisch. Auch das Abschalten der Wendung vor dem Schlüpfen der Küken macht die Maschine selbst.
Zum Hühnereier ausbrüten empfehlen wir die folgende vollautomatische Brutmaschine:
Brinsea Maxi II EX
- Vollautomatische Wendung
- Mit Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssteuerung
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Noch vor wenigen Jahren musste man sich zwischen Flächenbrütern und Motorbrütern entscheiden. Motorbrüter mit sehr exakter Temperatursteuerung und Wärmeverteilung waren nur zu Preisen von weit über 1.000 € erhältlich. Flächenbrüter, die eher durchwachsene Brutergebnisse liefern und sehr viel Feineinstellung benötigen, waren für Anfänger die einzige Möglichkeit zum Hühnereier ausbrüten. Glücklicherweise sind heute solide vollautomatische Motorbrüter für 250 bis 350€ erhältlich. Flächenbrüter haben heute deshalb kaum Bedeutung mehr.
Zwei Möglichkeiten: Kunstbrut oder Naturbrut
Es gibt zwei Arten, wie man Küken ausbrüten kann. Als erstes ist die Naturbrut zu nennen. Mit anderen Worten: Die Art, wie es die Natur vorgesehen hat. Die weibliche Henne beginnt, nachdem sie 8-12 Eier in ihr Nest gelegt hat, mit der Brut. Sie bleibt im Nest sitzen und wärmt die Eier durch ihre Körperwärme. Das Nest verlässt die Henne täglich nur für wenige Minuten zur Nahrungsaufnahme und um zu Koten. Nach 21 Tagen erblicken die Küken das Licht der Welt und werden von der Henne umsorgt und beschützt.
Im Gegensatz zur natürlichen Brut durch die weibliche Henne, werden bei der Kunstbrut, die als zweites zu nennen ist, die Bruteier durch eine Brutmaschine kontrolliert erwärmt. Auch dabei schlüpfen nach 20 – 21 Tagen die Küken aus den Eiern.
Durch den fehlenden Bruttrieb vieler Hühnerrassen und den Wunsch der Züchter, die Küken zu einem gewissen Zeitpunkt auszubrüten, gewinnt die Brut durch eine Brutmaschine immer mehr an Bedeutung.
Im Folgenden wollen wir genau beschreiben, wie man auch ohne Vorwissen Hühnereier ausbrüten kann.
Bruteier kaufen – Wo bekommt man Bruteier?
Ob man sich für grüne Bruteier der Rasse Araucana entscheidet oder den dunkelbraunen Eiern der Rasse Maran den Vorzug gibt: Mit weit über 200 Hühnerrassen kann man sich die ideale Hühnerrasse aussuchen, von der man Bruteier kaufen möchte.
Wo kann man Bruteier kaufen?
Ist die Entscheidung auf eine Hühnerrasse gefallen, so stellt sich die Frage: Wo kann man Bruteier kaufen?
Hier kann man Bruteier kaufen:
- Kleintierzüchtervereine: Fast in jedem Ort gibt es einen Kleintierzüchterverein. Die Züchter kennen sich untereinander und können meist Bezugsquellen für Bruteier nennen.
- Sondervereine zur Erhaltungszucht: Hat man sich für eine eher seltenere Hühnerrasse entschieden, so findet man im Internet viele Züchter, die sich der Erhaltungszucht verschrieben haben und sich in Vereinen organisieren. Hier werden gerne Bruteier abgegeben.
- Züchterverzeichnisse und Kleinanzeigenportale im Internet: Auf unterschiedlichsten Webseiten und Kleinanzeigenportalen bieten Züchter Bruteier an.
Bruteier verschicken
Der Versand von Bruteiern ist übrigens ohne Probleme möglich. Erfahrene Züchter verpacken die Eier so, dass auch bei unsanfter Behandlung des Paketes kein Ei beschädigt wird.
Bei der Auswahl eines Züchters sollte man sorgsam sein und genau prüfen, ob dieser die notwendige Sorgfalt anwendet. Bruteier sind mehr als Hühnereier, die von Hühnern stammen, die mit einem Hahn gehalten werden. Erhält man Bruteier von erfahrenen Züchtern, so haben diese eine strenge Kontrolle durchlaufen.
Bruteier müssen folgende Kriterien erfüllen:
- Dürfen keine Risse oder Dellen haben (Der Züchter prüft die Eier mit einer Schierlampe auf feinste Haarrisse)
- Haben eine typische Eiform, nicht zu spitz und nicht zu rund
- Weisen keinerlei Verunreinigungen auf: Das Waschen der Bruteier ist tabu
- Das Gewicht liegt über dem Bruteimindestgewicht der jeweiligen Hühnerrasse
- Wurden täglich mehrfach gewendet
- Sollten nicht älter als 10 Tage sein
Wichtiges in Kürze
- Bruteier sollten zum Ausbrüten nicht älter als 10 Tage sein
- Vor dem Ausbrüten sollten die Bruteier mehrmals täglich gewendet werden
- Für Anfänger eignet sich eine Brutmaschine mit automatischer Wendung und Steuerung
- Die Bruttemperatur sollte bei 37,5° C liegen (Flächenbrüter 38,1° C)
- Die Luftfeuchte im Brüter sollte bei 45 bis 55 % liegen
- Hühnerküken schlüpfen nach 20 bis 21 Tagen aus den Eiern
- 24 Stunden nach dem Schlüpfen der Küken dürfen diese ins Kükenheim