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Hühner impfen Impfpflicht, Sinn und Vorgehen

Impfungen sind nicht nur beim Menschen ein Thema, sondern auch bei Hühnern. Sicherlich ist es für den Hobbyhühnerhalter dabei deutlich einfacher, den richtigen Plan zum Hühner impfen für seinen Bestand zu finden, als für ambitionierte Züchter, die regelmäßig mit ihren Hühnern Ausstellungen besuchen.

Das Ansteckungsrisiko mit den unterschiedlichsten Krankheiten ist hier enorm groß, kommt im heimischen Hühnerstall allerdings nur selten zum Tragen.

Inhaltsverzeichnis

Hinweis

Hühner werden in der Regel nicht, wie wir Menschen, mit einer Spritze geimpft. Der Impfstoff für Hühner wird in das Trinkwasser gegeben. Diesen nehmen die Hühner durch das Trinken auf und sind somit „geimpft“.

Hühner impfen über Tränke

Gibt es eine Impfpflicht für Hühner?

Dennoch besteht für Hühner, egal ob Hobbyhaltung oder nicht, eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Impfpflicht! Die Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest und die Newcastle-Krankheit muss durch eine wirksame Impfung gegen die Newcastle-Krankheit erfolgen. Eine Impfung gegen die Newcastle-Krankheit ist alle 6 Wochen (Trinkwasserzugabe) oder jährlich (Impfung durch den Tierarzt) notwendig.

Über die Durchführung und Regelmäßigkeit hat der Hühnerhalter einen Nachweis zu führen. Auf Schauen werden ohnehin entsprechende Bescheinigung fällig, da sonst die Hühner von der Veranstaltung ausgeschlossen werden.

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Hühner impfen – ja oder nein

Die Frage, ob man seine Hühner impfen lassen muss oder nicht dürfte mit den gesetzlichen Anforderungen bereits geklärt sein. Ob eine solche Impfung auch tatsächlich durchgeführt wurde, wird dabei kaum kontrolliert, denn gerade die Vielzahl der Hobbyhühnerhalter mit ihren geringen Beständen fällt bei Kontrollen, sofern sie denn überhaupt stattfinden, schnell durchs Raster.

Ob eine Impfung aus persönlicher Sicht für den eigenen Bestand sinnvoll ist, sollte jeder Hühnerhalter mit seinem Gewissen selbst vereinbaren. Gerade aus gesundheitlichen Gründen, man möchte ja lange Freude an seinen gefiederten Hausgenossen haben, sei ein auf die individuellen Verhältnisse angepasstes Impfschema jedoch jedem noch so kleinen Hühnerhalter ans Herz gelegt. Wird der gesamte Bestand durch eine Krankheit vernichtet, gegen die hätte geimpft werden können, so ist das Raunen oft groß – doch dann ist es längst zu spät!

Woher bekommt man den Impfstoff?

Ist der Entschluss gefasst die Hühner zu impfen, so kommt bald die Frage nach den Kosten und der Beschaffung des Impfstoffes auf. Einfach ist es, den örtlichen Tierarzt zu besuchen, dort bekommt man nicht nur den Impfstoff sondern auch Auskunft zur Verabreichung, Kosten und Handhabung.

Impfstoff für Hühner im Reagenzglas

Bei einer Impfung gegen die Newcastle Krankheit liegen die Kosten für den Impfstoff bei um die 22 € für 1000 Hühner. Leider gibt es den Impfstoff meist nicht in geringeren Dosen, zudem ist dieser nicht lange lagerbar. Daher werden bei fast allen örtlichen Kleintierzuchtvereinen Impftage veranstaltet. An diesen kann jedes Vereinsmitglied, und meist auch jeder Hobbyhühnerhalter, eine kleine Menge Impfstoff abholen und zu Hause seinen Hühnern in die Tränke geben. Auf diese Weise bekommt man den Impfstoff zu Kosten von 1-2€.

Newcastle Impfung (Pflichtimpfung)

Die Newcastle desease Impfung, besser bekannt als atypische Geflügelpest, sollte für jeden Hühnerhalter selbstverständlich sein. Bricht sie aus, so ist der gesamte Bestand gefährdet, denn die Sterblichkeit ist hoch und erfolgt innerhalb von wenigen Tagen.

Die Übertragung des Newcastle-Desease-Virus gelangt dabei nicht nur über direkten Kontakt kontaminierter Hühner, ihrer Exkremente und Körperflüssigkeiten auf gesunde Hühner, sondern verbreitet sich auch über die Luft. Auch über Frisch- oder Gefrierfleisch, Eiprodukte und Trockenein ist eine weitere Verbreitung des Virus über einen sehr langen Zeitraum (sechs Monate bis mehrere Jahre) möglich. Stallstaub, Kleidung, Autoreifen und Schuhe sorgen für die Übertragung der Seuche von Hof zu Hof.

Wird eine Newcastle-Desease-Krankheit nachgewiesen, so wird vom Veterinäramt ein Sperrgebiet rund um die betroffene Hofstelle errichtet.

Unter diesen Aspekten also nur verständlich, dass das Gesetzt zu dieser Impfung verpflichtet. Die Immunisierung erfolgt dabei zum einen über die Grundimpfung und die vierteljährlichen Auffrischungsimpfungen.

Im Alter von 14 Tagen wird den Küken über das Trinkwasser erstmals der Impfstoff verabreicht. Mit Gaben in der 7. und 21. Woche ist die Grundimmunisierung abgeschlossen und nur noch 6-wöchige Auffrischungsimpfungen nötig, um einen zuverlässigen Schutz vor der Krankheit zu generieren.

Marek Impfung

Empfehlenswert ist, vor allem bei Zuchttieren, eine Impfung gegen die Marek-Krankheit, eine durch Herpes ausgelöste Viruserkrankung, die vornehmlich Hühner im Alter bis zur 13. Lebenswoche befällt und eine hohe Mortalitätsrate aufweist.

Die Ansteckung erfolgt über die Lunge, von wo aus sich das Virus über das Blut ausbreitet und in lymphatischen Organen (Milz, Bris, Bursa) festsetzt und zur Lähmung führt.

Eine Bekämpfung ist nicht möglich, die Ausbreitung schnell, daher ist Vorbeugung die einzig wirksame Maßnahme, um Marek vom Bestand fernzuhalten. Geimpft wird am Tag des Schlupfes einmalig durch eine Impfinjektion in das Muskelgewebe.

Coccidiose Impfung

Eine Coccidiose-Impfung kann sich zudem als sehr sinnvoll erweisen, vor allem, wenn im Bestand in der Vergangenheit bereits eine solche Infektion aufgetreten ist. Zwar sind die Althühner somit vor einem erneuten Ausbruch der Kokzidiose gefeit, nicht aber die junge Nachzucht, die sich dann mit blutigem oder schleimigem Durchfall quäle und nicht selten verenden muss.

„Geimpft“ wird hier über das Trinkwasser, wenn die Küken zwischen fünf und neun Tage alt sind, um eine lebenslange Immunität zu erreichen.

Für Hühnerhalter, die oft auf Ausstellung und Schauen gehen, ist eine Impfung gegen Infektiöse Laryngotracheitis (ILT) und gegen Bronchitis ebenfalls sehr zu empfehlen, für Hobbyhühnerhalter hingegen wenig sinnvoll.

Praxistipps: Bei der Impfung unbedingt beachten

Die meisten Impfungen, bis auf die Marek´sche Krankheit, erfolgen über das Trinkwasser.

Um hier auch tatsächlich einen wirksamen Impfschutz zu erreichen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Man impft nur gesunde Hühner. Kranke und geschwächte Tiere werden nicht geimpft!
  • Die Verabreichung erfolgt über ein sauberes, von Reinigungsrückständen freies Kunststoffgefäß in sauberem, gut gekühltem Wasser mit einem Chlorgehalt unter 5mg/l.
  • Das Impfserum sollte man kühl und dunkel aufbewahren, bis man es einsetzt – Das Serum keinesfalls in die Sonne stellen!
  • Um eine schnelle Aufnahme des Impfstoffs sicherzustellen (die Dosis sollte nach spätestens 2 Stunden aufgebraucht sein) sollten die Hühner zuvor einige Stunden ohne Wasser im Stall belassen werden.

Wie auch bei uns Menschen muss der Körper der Hühner den Impfstoff erstmal verarbeiten und eine Immunistierung durchlaufen. Für die Hühner eine kräftezehrende Zeit. Wir empfehlen daher mit zusätzlichen Vitaminen die Hühner zu unterstützen.

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