Faktoren, die die Kosten beeinflussen
Je nachdem um welche Hühner es sich handelt – Zwerge, Großrassen, Zierhühner, Leistungsrassen oder industriell geschaffene Hybriden – sind ganz unterschiedliche Maßeinheiten geltend. Ein Bartzwerg etwa braucht wesentlich weniger Futter als ein Tier der Rasse Bresse Gauloise oder gar ein Masthybride. Auch der Kotabsatz ist geringer, das bedeutet, seltenere Grundreinigung des Stalles und somit eine Einsparung bei der Einstreu.
Einige Hühnerhalter wollen ihre Hühner ausschließlich mit Bio-Futter ernähren, was die Kosten um einiges in die Höhe treibt.
Auch das Wasser, welches nicht nur getrunken, sondern auch zur Reinigung der Futter- und Tränkgefäße verwendet wird, muss mit einberechnet werden. Ist man im Besitz eines eigenen Brunnens oder hat gar Zugang zu einer Quelle, fällt dieser finanzielle Aufwand schon mal weg. Apfelessig im Trinkwasser, Vitaminpräparate und abwechslungsreiche Leckereien kosten auch bares Geld.
Oft sind Gemüse- und Obstabfälle bzw. Reste von Gasthöfen oder Firmen gratis zu bekommen. Wer auf diese Möglichkeit nicht zurückgreifen kann, muss wiederum mit erheblichen Mehrkosten rechnen. Auf keinen Fall dürfen die Vögel mit schimmligem, fauligem oder gesalzenem Futter verköstigt werden!
Wer das Glück hat, einen Bauern in der Nähe zu kennen, bei dem vieles günstig zu erwerben ist oder der vielleicht sogar gewillt ist, seine Erzeugnisse gegen frische Eier zu tauschen, ist fein raus. Die Ausgaben für Körnerfutter wie Weizen und Mais, ebenso für Einstreu können dadurch minimiert werden. Säge- oder Hobelspäne sind in Sägewerken billig zu bekommen.
Ist das Gehege sehr groß, finden die Hühner Insekten, Fallobst, Gras und Kräuter – die eine oder andere erlegte Maus ist sicher auch dabei. So ist ein beträchtlicher Teil des Eiweißbedarfes bereits gedeckt. In einem kleinen Gehege mit hoher Besatzdichte hingegen muss dringend Protein in Form von Mehlwürmern, Hackfleisch, Soja oder andere eiweißhaltigen Produkten zu gefüttert werden.
Wer nicht selbst mischen möchte, kann auf Fertigfutter Mischungen zugreifen. In speziell zusammengestelltem Alleinfutter, ist bereits alles enthalten, was die Hühner benötigen.
Impfungen und Ungezieferbekämpfung
In Österreich besteht keine Impfpflicht. In Deutschland hingegen wird ein Impfschutz gegen ND (Newcastle Disease) gefordert. Die Impfung erfolgt entweder einmal im Jahr durch eine Injektion oder vierteljährlich über das Trinkwasser. Die immer strenger werdenden Gesetze forden, von deutschen Hühnerhaltern, ihre Tiere von einem fachkundigen Tierarzt direkt vor Ort mit dem Impfstoff behandeln zu lassen. Die Kosten für die Begutachtung des Bestandes, das Präparat und den entstandenen Arbeitsaufwand sind von Veterinär zu Veterinär verschieden.
Die Parasitenbekämpfung und Stallhygiene ist ein weiterer Punkt, der nicht zu vernachlässigen ist. In Gegenden mit warmem, feuchtem Wetter und sehr milden Wintern, ist die Parasitenprophylaxe um einiges aufwendiger als in Ländern, deren frostiges Klima, Milben weitgehend dezimiert.
Wird im Winter zwecks größerer Eierausbeute mit Lichtprogramm gearbeitet, sind diese Stromkosten auch mit einzubeziehen, nicht zu vergessen, jene für den Tränkenwärmer, eine Rotlichtlampe für eventuelle Patienten und eine elektronische Hühnerklappe.
Kostenaufstellung
Kalk – Weißkalkhydrat (2x jährlich Stall kalken) | 20 kg | ca. 4-14 € |
Sägespäne | 100 l Packung | ca. 10 € |
Heu (Nesteeinlage) | Kleinballen ca. 20 kg | ca. 3 € |
Verminex (gegen Parasiten) | 50 ml | ca. 11 € |
Kieselgur (gegen Parasiten) | 1 l | ca. 3-12 € |
Ballistol (gegen Parasiten) | 50 ml | ca. 11 € |
Essig (ins Trinkwasser) | 1 l | ca. 0,80 € |
Muschelgrit | 25 kg | ca. 12 – 17 € |
Legehennen Alleinfutter | 25 kg | ca. 14 – 21 € |
Weizen (nicht Bio) | 30 kg | ca. 7 – 15 € |
Mais (nicht Bio) | 30 kg | ca. 7 – 18 € |
Gerste (nicht Bio) | 30 kg | ca. 7 – 18 € |
Mehlwürmer (als Leckerli) | 1 l | ca. 8 € |
Wasser(ohne Abwassergebühr) | 1 m³ | ca. 0,58 – 4 € |
Strom | 1 kwh | ca. 0,13 – 0,25 € |
Welche Menge der einzelnen Verbrauchsgüter im Monat benötigt wird, hängt, wie oben bereits erwähnt, von den individuellen Bedürfnissen der Hühner, sowie von der Aufwandsbereitschaft des Halters ab.