Eine gesunde Ernährung der Küken in den ersten Wochen legt den Grundstein für eine gute Legeleistung und die Vitalität der ausgewachsenen Henne. Allerdings muss man die Küken nicht unbedingt mit speziellem Kükenfutter aus dem Handel füttern. Nach dem Vorbild unserer Großmütter kann man auf einfache Weise gesundes Kükenfutter selber machen.
Unser Tipp
Teilweise liest man das man Küken einfach geschroteten Weizen oder etwas Legemehl anbieten kann. Wir möchten jedoch ausdrücklich davor warnen: In jeder Lebensphase benötigt das Küken ein optimal abgestimmtes Futter um gesund heranwachsen zu können.
Eifutter selber machen: Das Rezept seit über 100 Jahren
Ob man mit jungen Züchtern oder mit den Großeltern darüber spricht, wie man Küken füttern kann, die Empfehlung ist fast immer dieselbe. Sie lautet: „Kükenfutter selber machen mit Ei, Brennesseln, Karotten und Haferflocken“. Zusätzlich etwas Bierhefe gilt als Geheimtipp, ist aber nicht zwingend notwendig.
Nun aber der Reihe nach:
Das „Kükenfutter selber machen“-Rezept:
- Frische Brennnesseln
- Haferflocken
- Karotten
- Hartgekochtes Ei
- Bierhefe

Frische Brennnesseln
Warum Brennnesseln? Die meist als Unkraut angesehene Brennnessel ist für die Ernährung der Küken eine Kostbarkeit: Sie ist extrem reich an Vitaminen und Mineralien und zudem in fast jedem Hinterhof zu finden. Besonders Vitamin C, K und B12, sowie die Mineralstoffe Magnesium, Natrium, Kalzium, Phosphor und Silicium sind in großer Menge enthalten. Mit fast 40% Proteinanteil sind sie zudem ein hervorragender Eiweißlieferant.

Die Brennnesseln werden am besten mit Handschuhen geerntet und in kleine Stücke geschnitten oder gehackt.
Unser Tipp
Brennnesseln wachsen häufig an Wegen oder am Straßenrand. Beim Ernten sollte man jedoch Stellen bevorzugen, welche nicht mit Autoabgasen in Kontakt kommen. Auch am Waldrand findet man häufig Brennnesseln.
Haferflocken
Ideal als Beimischung zum selbstgemachten Kükenfutter sind Haferflocken. Sie werden von den Küken sehr gerne gefressen und sind gesund.

Unser Tipp
Anfangs muss man die Haferflocken noch etwas zerkleinern und diese dadurch auf schnabelgerechte Größe bringen.
Karotten
Natürlich sind Karotten gesund und haben viele Vitamine, doch sie bringen auch die notwendige Feuchte ins Kükenfutter, sodass es schön krümelig wird.

Hartgekochtes Ei
Eine clevere Zutat im Kükenfutter sind hartgekochte Eier, denn die Küken haben sich bis zum Schlupf vom Dotter ernährt. Dieser besitzt eine ideale Nährstoffzusammensetzung und wird sehr gerne gefressen.
Die hartgekochten Eier werden geschält und mit einem Messer zerkleinert.

Unser Tipp
Sind die Küken einige Tage alt, wird die Eischale mit einem Mörser zerkleinert und unter das Futter der Küken gemischt.
Bierhefe
Bierhefe ist wohl die Zutat, die man nicht direkt zur Verfügung hat und extra kaufen muss. Daher bekommen wir häufig die Frage gestellt, ob dies wirklich sein muss oder ob man einfach darauf verzichten kann? Natürlich kann man auf Bierhefe verzichten, auch dann werden die Küken groß. Allerdings ist sie eine sehr wichtige Zutat, denn sie ist reich an wertvollen Aminosäuren, Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen. Besonders der hohe Vitamin-B-Gehalt beugt Mangelerscheinungen vor.
Wir empfehlen auf Bierhefe nicht zu verzichten.
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Unser Tipp
Eine Teelöffel Bierhefe reicht jedoch völlig, um dem Futter weitere kostbare Inhaltsstoffe zuzufügen.
Nun werden die Zutaten in gleichen Teilen (ausgenommen Bierhefe) in einer Schüssel zusammengemischt.

So sieht das selbstgemachte Kükenfutter aus
Das selbstgemachte Kükenfutter sieht hervorragend aus und duftet angenehm frisch.

Entscheidend ist jedoch ob es unseren Küken auch schmeckt. Und das probieren wir gleich aus.

Man kann es deutlich sehen, Kükenfutter selber machen lohnt sich und die Küken lieben es.

4 Tipps zum Küken füttern mit selbstgemachtem Kükenfutter
Inzwischen bereiten wir schon seit Jahren selbst Kükenfutter zu und möchten gerne den ein oder anderen Rat weitergeben.
Tipp 1 – Selbstgemachtes Kükenfutter aufbewahren: Fertig zubereitetes Kükenfutter lässt sich in einer Kunststoffdose, die man im Kühlschrank aufbewahrt, wunderbar auch noch am nächsten Tag anbieten.
Tipp 2 – Kükenfutter aus dem Handel oder Kükenfutter selber machen: Nicht immer ist ausreichend Zeit, sich den ganzen Tag über um die Küken zu kümmern. In diesem Fall kann man den Küken über den Tag Kükenfutter aus dem Handel anbieten und am Abend für die Küken selbst Kükenfutter zubereitet und es ihnen dann frisch servieren.
Tipp 3 – Futter auf flacher Schale anbieten: Bietet man den Küken das Futter auf einem Teller oder einer flachen Schale an, dann lässt sich diese nach dem Fressen leicht reinigen und das Kükenheim bleibt länger sauber.

Tipp 4 – Zutaten zerkleinern: Mit einer Gemüseschneide oder einem Zwiebelhacker lassen sich die Zutaten mit wenig Mühe zerkleinern.
Weitere Kükenfutter-Rezepte
Rezept 1:
- Haferflocken
- Brennnesseln
- Eier
- Bierhefe
Rezept 2:
- Sojabohnen
- Haferflocken
- Salatblätter
Sojabohnen enthalten einen hohen Anteil an Protein und sind dadurch eine gute Alternative zu den hartgekochten Eiern.
Unser Tipp
Sind keine Brennnesseln verfügbar kann man auch auf Löwenzahn, Kleeblätter oder frischen Salat ausweichen.
Wie oft sollte man Küken füttern?
Im Gegensatz zu fertigem Kükenfutter, welches dauerhaft zur Verfügung stehen sollte, verdirbt selbstgemachtes Kükenfutter schneller. Daher sollte man den Küken immer nur kleine Portionen anbieten, welche in wenigen Minuten gefressen werden.

In den vier Wochen sollte man den Küken 6 bis 8 Mal am Tag frisches Kükenfutter anbieten. Danach reichen auch 3-4 Mahlzeitem am Tag.
Warum es sich lohnt selbst Kükenfutter zu machen
Im Handel findet man unterschiedliche Kükenfutter in rauhen Mengen. Doch ein Blick auf die Zusammensetzung offenbart häufig unzählige Zutaten, die man im Futter für Hühnerküken nicht erwartet hätte. Dabei ist genverändertes Sojamehl häufig im Kükenfutter enthalten.
Unter dem Begriff „Pflanzliche Nebenerzeugnisse“ – welcher auf den ersten Blick unauffällig klingt – verbergen sich Abfallprodukte, die bei der Getreideverwertung anfallen. Dahinter stecken beispielsweise gemahlene Erdnussschalen oder Stroh, welches als Füllstoff verwendet wird.
Stellt man Kükenfutter jedoch selbst her, dann weiß man genau, was die Küken fressen. Und sind wir mal ganz ehrlich: Bei welchem Futter die Küken mehr Spass am Fressen haben ist offensichtlich!

Unsere Empfehlung: Auch den Junghennen häufig Frischfutter anbieten
Bietet man den Küken von Anfang an regelmäßig Frischfutter wie geraspelte Karotten, Äpfel, Salat usw. an, dann gewöhnt man sie frühzeitig an Strukturfutter. Auch später sind die Hühner dann immer an Küchenresten interessiert und sehen diese als besonderen Leckerbissen für zwischendurch an.
