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Welche Hühner legen grüne Eier?

Bei der Frage welche Hühner grüne Eier legen muss man unterscheiden: Es gibt diverse Hühner, die grüne Eier in diversen Farbvarianten von hellgrün bis olivegrün legen.

Als „echte Grünleger“ sind hingegen lediglich die Auraucana Hühner bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Welche Hühner legen grüne Eier - Eier im Korb

Echte vs. unechte Grünleger

Der Unterschied zwischen „echten“ und „unechten“ Grünlegern ist im Genpool versteckt. Echte Grünleger (reinrassige Auraucana) geben ihre Eigenschaft, grüne Eier zu legen, stets dominant an ihre Nachkommen weiter. Unechte Grünleger vererben diese Eigenschaft nicht dominant an ihre Nachkommen. So kommt es, dass Mischlinge zwar grüne Eier legen, ihre Nachkommen dem Hühnerhalter jedoch nur weiße oder braune Eier bescheren.

Grünlegende Hühnerrassen

Des Weiteren gibt es verschiedene anerkannte Grünlegerrassen, diese haben ihre Eigenschaften der grünen Eierschalfarbe durch Einkreuzung mit Araucana Hühnern erlangt.

Einige Beispiele sind:

  • Lavender Araucana, ein Araucana in lavenderfarben. Als Lavender wird dabei ein bestimmter Erbfaktor bezeichnet, der (wie das Andalusierblau) für die blaue Gefiederfärbung verantwortlich ist und diese reinerbig an die Nachkommen weitergibt. Der Erbfaktor, der auch als perlgrau bekannt ist, wurde erst im Jahr 1972 entdeckt und in immer mehr Rassen etabliert.
  • Cream Legbar, eine englische Hühnerrasse. Auch hier wurden Auraucana eingekreuzt, um Nachkommen zu erzeugen, die blaue Eier legen.
  • Schijndelaar ist eine Hühnerrasse, die erst in den 70ern erzüchtet wurde. In Deutschland ist diese grünlegende Hühnerrasse bislang nicht anerkannt. Wie bei den anderen Grünlegern ist auch hier die Einkreuzung von Araucana Hühnern für die blaugrüne Eierschale verantwortlich.
  • Javaneser, bzw. Javanesische Zwerghühner ist eine in Deutschland entstandene Zwerghuhnrasse. Eingekreuzte Colloncas (schwanzlose Araucana) geben die blau-türkise Färbung der Eier mit. Das Javaneser ist auch als Deutsches Buschhuhn bekannt.

Grünleger Kreuzungen

Wer zu Ostern auf das Eierfärben verzichten möchte, der legt sich am besten ein kleines Repertoire an grünlegenden Hennen zu. Da sich das grünleger Gen dominant gegenüber anderen Eierschalfarben vererbt, lässt sich mit der Eierschalfarbe von Kreuzungen spielen, wie mit einem Tuschkasten.

  • Aus der Verpaarung von grünlegenden Araucana Hühnern und den für schokobraune Eier verantwortlichen Marans fallen bei den Nachkommen wunderbar olivgrüne Eier ins Nest.
  • Bei der Verpaarung von Araucana Hühnern mit weißschalig legenden Hühnerrassen entstehen eher bläuliche Eier, aus hellbraunen Legerassen mit Araucanas liegt die Farbnuancen im grünen Bereich.

Die Einkreuzung von Araucana Hühner in andere Hühnerrassen hat übrigens nicht nur Einfluss auf die Eierschalenfarbe. Den Grünlegerhybriden fehlen öfter einmal die Schwanzfedern oder sie sind, wie die Araucana auch, ganz schwanzlos. Ebenso sind die Mischhennen aus echten Grünlegern und anderen Hühnerrassen häufig eher klein.

Warum ist die Eierschale grün

Die Färbung der Eierschale erfolgt der genetischen Veranlagung zufolge in den Farben Weiß, grün oder braun. Im Legedarm der Henne befindet sich die Schalendrüse, die für die Einlagerung der entsprechenden Pigmente in der Kalkschale verantwortlich ist. Die Farbpigmente an sich sind einfache Abbauprodukte des Körpers aus Galle oder Blut, die zur Zwischenspeicherung in der Leber verweilen. Welche Eierschalenfarben in einem Huhn „vertreten“ sind, ist genetisch veranlagt.

  • Fehlt dem Huhn das Gen für die Farbbildung, so werden keine Farbstoffe eingelagert und die Eierschalenfarbe bleibt weiß.
  • Kommen alle Farbstoffe zusammen, wird ein braunes Ei gelegt.
  • Bei Grünlegern kommt eine weitere Besonderheit hinzu. Während Blut beim Abbau verschiedene Farbvarianten blau, über grün bis gelb durchläuft, wird bei den Grünlegern die Abbauproduktion des Blutes nicht bis zum Ende durchgeführt und es kommt zu einer entsprechend grünen, bzw. blauen Eierschalenfarbe.

Grüne Eier sind gesünder

In einigen Ländern erlaubt es das Gesetz, grüne Eier als besonders cholesterinarm zu vermarkten und assoziierte damit einen besonderen gesundheitlichen Vorteil. Dass und wie der Cholesterinspiegel überhaupt durch den Verzehr von Eiern beeinflusst wird, ist jedoch wissenschaftlich (noch) nicht erwiesen.

Grüne Hühnereier von Araucana Hühnern

Grüne Eier haben nachgewiesenermaßen einen geringeren Gehalt an Cholesterin, was sicherlich als verkaufsfördernd betrachtet werden kann. Blickt man hinter die Kulissen, ist diese Aussage jedoch nur bedingt stimmig. Es haben nämlich nicht pauschal alle grünen Eier einen geringeren Cholesteringehalt als andersfarbige Hühnereier. Eier sind ein reines Naturprodukt, welches Ei nun welchen Gehalt an Cholesterin enthält, kann letztendlich nur eine Laboranalyse aufdecken.