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Der Pflanzenbewuchs im HühnerauslaufBäume, Büsche und Sträucher

Hühner brauchen Schutz- und Unterschlupfmöglichkeiten, weite Flächen mögen sie nicht. Offene Flächen bergen die Gefahr von Angriffen von oben, wie beispielsweise durch Raubvögel. Diese Angst ist genetisch bedingt.

Deshalb brauchen die Hühner einen Auslauf, der Bäume, Büsche und Sträucher als Verstecke für sie parat hält.

Inhaltsverzeichnis

Außerdem lieben Hühner es, nach ihrem Futter zu suchen und zu scharren. Ein Komposthaufen ist dabei ideal. Er sollte jedoch eingezäunt sein, damit sich der Inhalt am Ende nicht im ganzen Garten ausbreitet. Die gestalterische Umsetzung für Verstecke ist ebenso einfach. Ein umgelegter, alter Schubkarren, Hecken, Sträucher, ein Holzstapel oder Büsche sind gute Möglichkeiten, den Hühnern den notwendigen Schutz anzubieten. Beerensträucher bieten darüber hinaus eine zusätzliche und gesunde Nahrungsquelle. Außerdem finden sich dort viele Insekten und sie sind Wind- und Sonnenschutz zugleich.

Intakter Rasen im Freilauf
Wer ein paar Tipps bei der Anlage des Hühnerauslaufs berücksichtigt, kann verhindern, dass aus einem grünen Gehege eine braune oder graue Wüste wird.

Auswahl und Pflege der Sträucher

Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Ebereschen oder Schlehen sind eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan der Hühner und eine gesunde Nahrungsergänzung. Aber auch andere Sträucher, die nur als Sichtschutz und Schattenspender dienen, lassen sich einpflanzen. Wichtig ist es, am Anfang die Wurzeln mit Steinen zu schützen, bis die Pflanzen richtig angewachsen sind. Das dauert normalerweise mindestens zwei Monate. Sind die Sträucher einmal angewachsen, lassen sie sich mit einem regelmäßigen Schnitt im Zaum halten. Dabei sind verschiedene Arten von Heckenscheren sehr hilfreich.

  • Pflege kleiner Hecken: Für die Pflege einzelner Büsche muss sich niemand eine große Heckenschere anschaffen. Hier reicht normalerweise eine einfache, manuelle Heckenschere aus, mit der sich die Hecke in regelmäßigen Abständen zurückschneiden lässt.
  • Pflege größerer Hecken: In einem größeren Hühnerauslauf stehen natürlich nicht nur ein oder zwei Büsche und Sträucher. Um eine solche Hecke nicht überbordend wuchern zu lassen, ist sie regelmäßig zurückzuschneiden. Dazu gibt es elektrische und motorbetriebene Heckenscheren mit unterschiedlichen Schwertlängen. Wo ein Elektroanschluss in der Nähe des Hühnerhauses vorhanden ist, empfiehlt sich eine elektrische Heckenschere. Sie sind meist günstiger und arbeiten leiser als die motorbetriebenen Verwandten.

Gibt es für Hühner giftige Pflanzen?

In der Regel ist es so, dass Hühner von ganz alleine wissen, was gut für sie ist und welche Pflanzen giftig sind. Ist ein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden, fressen Hühner keine giftigen Pflanzen. Damit die Hühner gar nicht erst Zugang zu diesen Pflanzen haben, ist auf eine Anpflanzung im Hühnergehege zu verzichten. Besonders giftig sind unter anderem folgende Pflanzen:

  • Eibe
  • Farn
  • Fingerhut
  • Efeu
  • Hortensie
  • Johanniskraut
  • Maiglöckchen
  • Meerrettich
  • Schwarze Tollkirsche
  • Rhododendron
  • Rittersporn
  • Schierling
  • Zaunrübe

Beim Rassegeflügelzuchtverein e.V. unter rgzv-sonsbeck.de gibt es viele weitere Informationen, was Hühner vorzugsweise fressen sollten.

Hühner bevorzugen Bitterstoffe

Kopf des Huhnes
In der Schnabelhöhle haben die Tiere viele Tastkörper, genauso wie auf der Zunge und dem Zungenrand. Dadurch wissen sie genau, wie die Nahrung beschaffen ist.

Wenn der Hühnerstall schön grün ist, sieht das nicht nur sehr schön aus. Hühner lieben Grünfutter, dabei wählen sie ihre Nahrung mit dem Tastsinn aus. Mithilfe zahlreicher Tastkörper in der Schnabelhöhle, auf der Zunge, dem Zungenrand und im Rachen wissen sie genau, wie die Nahrung beschaffen ist. Sie bevorzugen dickblättrige, zarte Pflanzen. Derbe, reißfeste und zähe Pflanzen fressen sie nur, wenn es nichts anderes gibt. Vom Geschmack her mögen Hühner eher bittere Pflanzen, wie Löwenzahn oder Klee. Die Größe der Futterstoffe hängt von Schnabelgröße und Schlundweite ab. Sind die Futterstücke zu groß, wetzen die Hühner sie so lange mit dem Schnabel am Boden, bis das Stück klein genug zum Verspeisen ist. Dadurch entstehen im Auslauf hässliche Grasnarben. Überhaupt belastet das Scharren der Hühner die Grasfläche sehr. Sie legen auf diese Weise Wurzeln frei und fressen diese ebenfalls. Damit der Auslauf nicht zur braunen Wüste wird, sollte die Zahl der Hühner an die Größe des Auslaufs angepasst sein. Aber auch die Strukturierung des Auslaufs spielt dabei eine wichtige Rolle, wie in einer Doktorarbeit der uni-muenchen.de ausführlich dargelegt ist.

Wichtig ist auch die Form des Hühnergeheges

Hühner bleiben normalerweise in der Nähe ihres Stalls. Deshalb sollte das Gehege kein schmaler Korridor, sondern eher ein quadratischer Auslauf sein. Ist dies nicht möglich, sollte zumindest das Hühnerhaus in der Mitte stehen. Dadurch fühlen sich die Tiere sicherer und können immer wieder zu einem geschützten Ort zurückkehren. Büsche und Bäume bieten ebenfalls Rückzugsmöglichkeiten. Tierpsychologisch wirken verschiedene „Lebensbereiche“ sich positiv auf die Hühnerschar aus. In einer Hühnerschar gibt es eine strenge Sozialhierarchie, was es manchmal notwendig macht, sich aus dem Weg zu gehen. Haben die Tiere dann entsprechende Rückzugsmöglichkeiten, mindert dies den sozialen Stress und sorgt damit für mehr Ruhe und Gelassenheit im Hühnerstall. Sie können so verschiedene Möglichkeiten nutzen, sich beispielsweise auch zurückziehen oder von den anderen abzugrenzen. Gerade nach einem Rangkampf kann das wichtig sein. Die verschiedenen Bereiche und Zugangsmöglichkeit vermitteln den Tieren Freiheit.

Zutraulicher durch die richtige Pflanzenauswahl

Hühner finden in den Beerenfrüchten vieler Sträucher nicht nur eine Menge Mineralstoffe, die ihr Immunsystem stärken und den Gesamtzustand der Tiere verbessern. Wenn die Tiere die Früchte pflücken, bleiben sie aktiv und vital. Sie machen beispielsweise Luftsprünge, um höher gelegene Äste zu erreichen. Den oberen Teil der Sträucher können die Hühner in der Regel nicht erreichen, sodass die Menschen hier ihren Anteil ernten können. Da Hühner die Abwechslung auf dem Speiseplan sehr gefällt, ist es einen Versuch wert, sie aus der Hand zu füttern. So können die Tiere mit der Zeit etwas zutraulicher werden. Um den Auslauf perfekt zu machen und um den Stamm frei von Bewuchs zu halten, ist feiner Sand, um den Stamm gestreut, sehr hilfreich. Er bietet den Hühnern zusätzlich die Möglichkeit, ein Sandbad zu nehmen. Dadurch sind die Beerensträucher nicht nur Rückzugsort und Nahrungsquelle, sondern gleichzeitig auch Wellnessoase.