Der Fuchs – ein Hund Inkognito
Eigentlich könnte man den Fuchs als „Hund im Tarnmantel“ bezeichnen, denn er gehört zur Familie der Hunde. Der Fuchs gilt als der in Europa am meisten verbreitete Wildhund. Das, was hierzulande als Fuchs bezeichnet wird, ist der Rotfuchs, der Vulpes vulpes, wie er in wissenschaftlichem Umfeld genannt wird. Er trägt eine rote Jacke mit einem weißen Bauchfell und schwarzen Füßen. Der Fuchs ist ein recht kleines Tierchen. Das Fuchsmännchen wird im Durchschnitt nur etwa 7,5 Kilogramm schwer, es gibt aber auch besonders schwere Exemplare, die es fast auf das Doppelte bringen. Ähnlich wie der Hund ist der Fuchs ein Anpassungskünstler. Er lebt mit seinem Umfeld und passt sich den Gegebenheiten entsprechend an. So sind Füchse nicht nur in Wald und Flur auf dem Lande anzutreffen, sondern auch in Städten. Hier ist ihr Revier zwar nicht so groß wie bei auf dem Land lebenden Füchsen, die Stadt bietet ihnen aber neben allerlei Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten ein echtes Gourmetparadies.
Allesfresser Fuchs
Denn auch hierin sind sich Fuchs und Hund ähnlich – sie fressen gerne das, was der Mensch übrig lässt. In der Stadt wühlen sie daher gerne im Müll, bedienen sich an Komposthaufen und Obstgärten und halten die Population von Ratten und Mäusen in Schach. Hier beweisen sie viel Ähnlichkeit zu Katzen. Bei der Jagd nach Beute zeigt er den für Stubentiger typischen Mäusesprung und auch das Klettern hat er sich von den schnurrenden Vierbeinern abgeguckt. Schuld daran ist die gemeinsame Beute – kleine Nager. Sie haben den Fuchs dazu veranlasst, sein Jagdverhalten anders zu gestalten, als es sich für einen „echten Hund“ gehören würde. Auf der anderen Seite ist der Fuchs ein sehr anspruchsloser und noch dazu bequemer Allesfresser. Er nimmt das, was gerade da ist oder was sich leicht ergattern lässt. Ob das nun der Schokokeks aus dem Hausmüll ist, der Regenwurm oder andere kleine Insekten, Obst aus dem Garten oder ein totes Tier am Straßenrand ist, spielt für den Fuchs kaum eine Rolle – Hauptsache der Energiegehalt ist hoch und er muss sich nicht anstrengen.
Fleisch steht auf dem Speiseplan ganz oben
Um seinen Energiebedarf zu decken, benötigt ein ausgewachsener Fuchs rund 15 bis 20 Mäuse am Tag. Obwohl die kleinen Nager zu seinen wichtigsten Beutetieren gehören, da sie in der Regel zu jeder Tages und Jahreszeit immer in ausreichender Menge vorhanden sind, bejagt der Fuchs auch Rehe, Kaninchen, Enten, Lämmer und macht selbst vor Rehen nicht Halt. Hierbei beschränkt er sich allerdings, der Bequemlichkeit wegen, auf junge und alte, kranke Tiere. Dass Füchse Gänse stehlen, kommt aber auch nicht von ungefähr. Während Füchse ihre Jungen aufziehen, ist der Nahrungsbedarf deutlich erhöht. 20 Mäuse am Tag reichen dann längst nicht mehr aus, um alle hungrigen Mäuler zu stopfen. Allerdings halten sich die Füchse dabei nicht strikt an die alten Märchen und Lieder, sondern greifen neben Hausgänsen auch auf Hausenten und natürlich Hühner zurück. Oft werden sie ihm ja auch auf dem goldenen Tablett serviert, er muss sie sich nur noch selber aus Stall oder Gehege holen.
Hühnerstall fuchssicher machen
Will man lange Freude an seinen Hühnern haben, müssen Hühnerstall und Freigehege fuchssicher sein! Gerade in der Nacht hat der Reineke es nicht gerade schwer, Hühner zu ergattern. Reglos auf ihren Stangen hockend sind Hühner dann leichte Beute für den Fuchs. Der Hühnerstall sollte somit während der Nacht geschlossen sein (nicht vergessen, der Fuchs kann gut klettern) und keinen Zugang bieten. Wer nun meint, Füchse würden nur des Nachts jagen und die Hühnerschar sei tagsüber geschützt, der irrt gewaltig. Auch der Irrglaube, Hundehaare würden den Fuchs aus dem Hühnerstall vertreiben, gehören zur Rubrik Mythologie! Vor allem während der Aufzuchtszeit der jungen Füchse ist der Appetit des Reineke groß und der lässt sich wunderbar mit dem einen oder anderen Hühnchen decken –auch tagsüber! Sicher sind die Hühner dann nur in einem umzäunten Gehege, in das der Fuchs von außen nicht eindringen kann. Hauptzeit für das Jagen von Hühnern durch den Fuchs sind neben harten Wintermonaten dabei vor allem die Monate der Jungenaufzucht, die in den März bis Juni fallen können.