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Fressfeinde der Hühner

Huhn und Hahn haben zahlreiche Feinde. Doch nicht alle Feinde unserer Gartenbewohner sind dabei auch gleichzeitig „Fressfeinde“ der Hühner.

Es gibt auch Spezies im Tierreich, die man als wahrhaft mordlustige Gefährten einstufen könnte, da sie mitunter ganze Hühnerbestände auslöschen können, dringen sie erst einmal in ihr Gehege, bzw. ihren Stall ein.

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Töten ja, fressen nein – mit Lustmord oder Blutrausch hat das allerdings nicht viel zu tun, es ist lediglich ein natürliches Verhalten (aber keine „Natur“), das sie an den Tag legen. Die Liste der Feinde unserer Hühner ist dabei recht lang und reicht vom „Raubtier“ Mensch bis hin zum streunenden Hund, der sich den ein oder anderen Sonntagsbraten abholt oder aber die sonst so liebe Katze, die mit Wonne das ein oder andere Küken zu Tode spielt. Am häufigsten sind es jedoch Fuchs und Marder, die den gefiederten Zweibeinern zusetzen. Auch die Herren der Lüfte verschmähen einen Leckerbissen nicht, sorgen aber längst nicht für so hohe Verluste bei der Hühnerhaltung, wie die vierbeinigen Räuber.

Hühner in menschlicher Obhut erfreuen die Feinde

Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass unsere Hühnerhaltung in der Regel mit „Natur“ nicht viel zu tun hat. In der Natur wird man kaum auf solche Phänomene stoßen, wie sie bei heimischer Hühnerhaltung zu beobachten sind – wenn zum Beispiel ein Marder den Hühnerstall „aufgeräumt“ und ein Blutbad hinterlassen hat. Dennoch wird kaum jemand seinen Hühnern einen gänzlich natürlichen Lebensraum bieten können – schon gar nicht in Gefangenschaft. Stattdessen werden Hühner in einem abgegrenzten, zumeist eingefriedeten Bereich gehalten und sind damit für ihre Feinde ein echter Glücksgriff – sofern sie denn an die Hühnerschar gelangen können. Schon kleinste Schlupflöcher reichen aus, damit sich Marder, Fuchs und Co. ihren Weg in das Hühnergehege bahnen können. Bei nach oben hin offenen Ausläufen haben Räuber aus der Luft wiederum leichtes Spiel – sofern der Auslauf nicht genügend Versteckmöglichkeiten für die Hühner bietet. Bei freilaufenden Hühnern ist die „Verlustrate“ übrigens keineswegs höher, als bei eingefriedet gehaltenen Hühnern. Werden sie des Nachts in den Stall geholt (der natürlich gut gegen die Feinde der Hühner gesichert sein sollte), haben Füchse und wildernde Hunde keine Chance mehr. Leichte Beute für allerhand Feinde sind zudem die Nachzuchten, sowie alte und kranke Hühner. Küken sind oft leichte Beute für Katzen, Wiesel, mitunter auch Ratten und Raubvögel und sollten daher vom Hühnerhalter mit besonderem Augenmerk behandelt werden.

Feinde gibt es auch in der Natur

Wer daraus nun schließt, dass Hühner nur in Gefangenschaft Feinde haben, der liegt falsch. In ihrer ursprünglichen Heimat hatten und haben wildlebende Exemplare ebenfalls Feinde – eine ganze Menge sogar. Raubtiere lauerten sowohl aus der Luft, als auch auf der Erde. Doch die Natur hat auch hier ihre schützenden Hände ausgefahren, immerhin ist es nicht ihr Bestreben, Arten auszurotten, weil sie sich nicht schützen können. Da Hühner, bis auf den Sporn des Hahns, über keinerlei Abwehrmechanismen verfügen, lernten sie im Rahmen der Evolution sehr schnell, in Gruppen deutlich besser vor Feinden geschützt zu sein. Außerdem ist es eine wichtige Aufgabe des Hahns, seinen Hühnerharem zu beschützen und sich im Kampf zur Not zu Opfern. Hierzu ist er aber nur im offenen Kampf in der Lage. Bei Feinden, die aus luftigen Höhen angreifen, musst also ein anderer Schutz her. Auch hier zeigt sich die Intelligenz der Natur wieder auf ein Neues. Hat der Hahn, der mit Argusaugen über seine scharrenden und pickenden Hennen wacht, einen Feind entdeckt, stößt er eine Reihe bestimmter Laute aus. Wie auf Knopfdruck rasen die Hennen sodann in die schützende Deckung. Ein Warnmechanismus, der perfekt funktioniert – mit wenigen Ausnahmen.

Der Mensch muss nachhelfen

Diese Warnmechanismen sind so stark ausgeprägt, dass sie auch bei unseren heutigen, in Gefangenschaft lebenden Hühnern zu beobachten sind. Gibt man ihnen die Gelegenheit, sich vor Greifvögeln nach Warnung ihres Hahns zu verstecken, so wird man dieses Schauspiel öfter beobachten können. Dem offenen Kampf mit einem Fuchs wird der Hahn ebenfalls nicht aus dem Weg gehen, kann dadurch das Unvermeidbare aber oft nicht verhindern. Auch Glucken, die mit Argusaugen über ihre Küken wachen, sind vor Attacken ihrer Feinde auf ebendiese nicht notwendigerweise geschützt. Sie werden bei ihren Bemühungen zum Wohle der Mehrheit entscheiden und ein einzelnes Küken, das zu langsam unter ihr schützendes Federkleid gelangt, seinem Schicksal überlassen. Werden Hühner in menschlicher Obhut gehalten, ist dieser in der Pflicht, die “Natur“ ein wenig zu unterstützen. Und zwar durch geeignete Maßnahmen, um Feinde fern und die Verluste möglichst gering zu halten. Um beurteilen zu können, welcher Schutz bei welchem Feind nötig und sinnvoll ist, sollte man seine potenziellen Gegner ein wenig näher unter die Lupe nehmen!