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Deutsche Legegans

speziell auf Legeleistung gezüchtet

Auf einen Blick

Anfängerhuhn Ja
Geeignet für Selbstversorger
Herkunftsland Deutschland
Gewichtsklasse mittel
Flugfähigkeit kaum
Legeleistung hoch (40 im 1. Jahr)
Eigewicht groß (160 - 180 Gramm)
Eifarbe weiß
Inhaltsverzeichnis

Die Deutsche Legegans ist außerhalb Sachsens nur selten anzutreffen und kaum bekannt. Für Selbstversorger sind die Gänse ideal, wurden sie doch darauf gezüchtet, aus Weidegras mit wenig Zufutter, Fleisch, Eier und Federn zu produzieren. Doch nicht nur als Nutzvieh, auch als Streichel- und Kuscheltier werden die Tiere gehalten. Mit etwas Zuwendung werden die Gänse schnell zutraulich. Deutsche Legegänse sind robust und für Anfänger geeignet.

Haltung

Frohwüchsig, genügsam und unkompliziert, dafür ist die Deutsche Legegans bekannt. Sie sind gute Futterverwerter und lassen sich entsprechend leicht mästen. Für ihre Haltung brauchen Sie lediglich einen Stall, eine Wiese und zum Wohlfühlen einen Teich.

Ihre Gans ist ein geselliges Wesen und braucht mindestens einen Partner, besser noch eine kleine Gruppe von Artgenossen. In der Gruppe können nur Gänse oder auch nur Ganter sein. Sie vertragen sich untereinander gut. Das wird anders, wenn Gänse und Ganter zusammen laufen. Dann sollten Sie für jeden Ganter eine Gans haben, sonst ist Ärger vorprogrammiert. Die Ganter können recht aggressiv aufeinander losgehen. Mit Enten und anderem Geflügel verstehen sich die Gänse gut, sie können sich problemlos einen Auslauf teilen.

Als Futter genügen ihnen die Gräser, Samen und Kräuter, die sie auf der Wiese finden. Wenn Sie zufüttern, werden die Tiere schnell fett. Darunter leidet nicht nur ihre Gesundheit, sie legen dann auch keine Eier mehr.

Ihre Deutsche Legegans ist wetterfest, im Winter halten die reichlich vorhandenen Daunenfedern die Tiere warm.

Vor allem, wenn Sie sich schon als Gössel viel mit Ihren Gänsen beschäftigen, werden die Tiere schnell zahm. Sie sind sehr gelehrig und mit ein paar Weintrauben können Sie ihnen kleine Tricks beibringen. Sie lernen zu kommen, wenn Sie sie rufen oder Ihnen in den Stall zu folgen. Eventuell begleiten Sie die Gänse auf einem Spaziergang zu einer weiter entfernten Wiese.

Fliegen werden Ihre Deutschen Legegänse nicht, es genügt ein niedriger Zaun von 60 bis 70 cm. Bei Freigang bleiben die Gänse in der Nähe und kommen auf Zuruf zurück.
Nur in der Zeit, wenn die Gans Eier legt, werden die Ganter etwas reservierter. Wobei sie zum Frauchen weiter engen Kontakt pflegen, Herrchen dagegen attackiert wird.

Leistung

Deutsche Legegänse sind auf Leistung, speziell Legeleistung gezüchtet.

Fleisch

Das Fleisch ist schmackhaft. Bei reiner Weidehaltung fettarm, bei Zufütterung können Sie reichlich Gänsefett auslassen.

Gewicht

Das Gewicht der Ganter liegt um 6,5 kg, das der Gänse bei 5,5 kg.

Schlachtzeitpunkt (Schlachtreife)

Ein günstiger Schlachtzeitpunkt ist der Herbst und die Vorweihnachtszeit, wenn die Junggänse ein Alter von 7 bis 8 Monaten erreicht haben.

Federn

Neben Eiern und Fleisch liefert eine Deutsche Legegans reichlich Daunenfedern für Kissen- und Bettfüllungen. Sie können mit 200 g Federn pro geschlachtetem Tier rechnen.

Legeleistung

Als Legeleistung Können Sie 40 Eier pro Jahr erwarten. Die Gänse beginnen mit 9 bis 10 Monaten zu legen.

Eigröße

Die Eigröße ist 170 g.

Eifarbe

Die Eifarbe ist weiß.

Brut und Brutverhalten

Deutsche Legegänse zeigen kaum Brutverhalten. Es kann vorkommen, dass ein Pärchen sich zu einer Brut entschließt. Das passiert jedoch nur sehr selten. Der natürliche Bruttrieb ist der Zucht auf Legeleistung und Mästbarkeit zum Opfer gefallen.

Wollen Sie Nachzucht von Ihren Gänsen, sollten Sie auf Kunstbrut ausweichen. Die Schlupfrate dabei ist gut.

Gössel

Die Gössel wachsen rasch heran.

Geschlechter der Gössel erkennen

Die Geschlechter der Gössel zu erkennen ist fast unmöglich. Erfahrene Gänsehalter sexen die Kleinen mit dem Kloakentest.

Später können Sie das Geschlecht an der Stimme erkennen. Die Gänschen haben tiefere Stimmen als die Ganterchen.

Farben

Deutsche Legegänse gibt es einzig in der Farbe Weiß.

Gans und Ganter

Gans und Ganter haben beide einen tiefen, breiten gut gerundeten Rumpf. Ihren Körper tragen die Tiere leicht aufrecht. Der rundliche Bauch hat eine Doppelwamme und die Brust ist leicht vorgebaut. Der Hals ist mittellang und kräftig, der Kopf ist ebenfalls kräftig. Schnabel und Läufe sind orangerot.

Herkunft der Rasse

Die Deutsche Legegans ist eine noch relativ junge Rasse. Ihre Herkunft liegt in Sachsen. In den 1930er Jahren begann man hier aus Land- und Graugänsen eine Rasse zu züchten, die viele Eier legt, viele Federn hat und die reichlich Fleisch ansetzt.

1941 wurde die Herdbuchzüchtung für die Rasse eingeführt. In den 1950er Jahren wurde die Zucht der Deutschen Legegans in der DDR vorangetrieben. Es entstanden viele Zuchtbetriebe, in denen die Tiere gehalten wurden. Hier spielten einzig die wirtschaftlichen Aspekte eine Rolle. Das Aussehen der Tiere war dem untergeordnet.

Erst als sich zunehmend Geflügelzüchter für die Rasse zu interessieren begannen, züchtete man auf bestimmte Formmerkmale hin. Eine erste Musterbeschreibung erschien 1958. Um 1990 verschwanden die Großbetriebe und mit ihnen leider auch die Deutsche Legegans. Es gibt nur noch wenige Tiere bei Hobbyhaltern und Geflügelzüchtern.

Die Deutsche Legegans steht in der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen in der Kategorie I, extrem gefährdet.

Drei ähnliche Rassen

Bayerische Landgans
Flugfähigkeit: hoch
Platzbedarf: hoch
Anfängerrasse
geeignet für:
Selbstversorger
Eigenschaften:
robust, suchen viel Futter selbst, werden schnell zahm
15 Eier im Jahr Gewicht: 110-113g Farbe: weiß
Zeichnet diese Rasse aus:

Fleisch ist feinfaserig und fettarm

Pommerngans
Flugfähigkeit: kaum
Platzbedarf: mittel
Anfängerrasse
geeignet für:
Selbstversorger, Familien
Eigenschaften:
robust, brüten gerne selbst, werden schnell zahm
20 Eier im Jahr Gewicht: 160-180g Farbe: weiß
Zeichnet diese Rasse aus:

unter Geflügelhaltern weit verbreitet