Eier brüten mit der Rotlichtlampe
Eine der wohl schwierigsten Methoden, um aus einem befruchteten Hühnerei ein Küken schlüpfen zu lassen. Dennoch ist es eine Methode, mit der schon positive Ergebnisse erzielt wurden, vorausgesetzt, einige Dinge werden beachtet. Damit aus einem Ei nach 21 Tagen auch tatsächlich ein Küken schlüpft, muss sowohl die Temperatur, als auch die Luftfeuchtigkeit und das Sauerstoffangebot stimmig sein. Die Bruttemperatur sollte bei etwa 37,5 bis 38,0 Grad Celsius liegen, eine durchaus lösbare Aufgabe mit Hilfe einer Rotlichtlampe. Je nach Abstand zu den Bruteiern lässt sich die Oberflächentemperatur regulieren und mit einem herkömmlichen Thermometer kontrollieren. Die Eier müssen ab dem 3. Tag des Einlegens täglich mindestens einmal gewendet werden, um ein Ankleben des Kükens an der Eischale zu vermeiden. Ausreichend Sauerstoff ist bei dieser Methode ebenfalls das kleinere Problem, sofern eine offene Kiste als Brutstätte genutzt wird, sind die Eier konstant mit Sauerstoff versorgt. Wesentlich schwieriger ist die Einhaltung der korrekten Luftfeuchtigkeit. In den ersten 18-19 Tagen sollte diese zwischen 40 und 60 Prozent liegen und bis zum Schlupftag auf mindesten 70 Prozent erhöht werden, damit die Eihaut so elastisch ist, dass die Küken sie durchstoßen können. Das Aufstellen von Wasserschalen und das Auslegen nasser Schwämme kann zur Feuchtigkeitsregulation genutzt werden, allerdings muss in der Regel zum Ende der Brutzeit mit einer Blumenspritze nachgeholfen werden, um den Eiern die nötige Feuchtigkeit zu geben. Ein Hygrometer sollte bei dieser Methode in keinem Fall fehlen, da sich die tatsächliche Luftfeuchtigkeit nur schwerlich schätzen lässt.
Aquarienmethode zur Kükenbrut
Für ausgediente Aquarien kommt hier vielleicht die Gelegenheit der Auferstehung. Um Eier in einem Aquarium auszubrüten wird dieses soweit mit Wasser befüllt, wie für die Aquarienheizung nötig ist, um sie zu bedecken. Die zu bebrütenden Eier werden nun in ein schwimmbares Gefäß gegeben, dessen Rand hoch genug sein muss, um die Eier vor dem Wasser und die Küken nach dem Schlupf vor einem unfreiwilligen Badeausflug zu schützen. Bei einer Wassertemperatur von 38,5 Grad Celsius ist die Bruttemperatur der „schwimmenden“ Eier nahezu ideal. Das regelmäßige Wenden gehört natürlich ebenso wie bei allen anderen Brutapparaturen zur täglichen Aufgabe der „Ersatzhenne“ Mensch. Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffzufuhr sind bei dieser Methode ebenfalls nahe am Optimum und lassen sich mittels Hygrometer kontrollieren. Achtung: Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit während der Vorbrutdauer (bis 18.Tag) kann es zum „Steckenbleiben“ der Küken nach dem Durchstoßen der Eischale kommen!
Reptilieninkubator für Hühnereier
Eine technisch fortschrittliche Alternative zum speziellen Hühnerei-Brutkasten sind so genannte Inkubatoren zur Reptilienbrut. Sie arbeiten im Prinzip wie herkömmliche Flächenbrüter bieten allerdings nicht so viel Platz für die Bruteier. Auch die Luftfeuchtigkeit fällt bei Reptilien-Inkubatoren in der Regel höher aus, als bei Flächenbrütern. Eine Regulierung ist jedoch durch den Füllstand des Wasserbehälters möglich, ein Hygrometer sollte allerdings zu Rate gezogen werden, um keine zu feuchte Vorbrut und damit schlechte Schlupfergebnisse zu riskieren. Auch die regelmäßige Lüftung muss täglich manuelle – durch Abheben des Deckels – erfolgen, damit eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet ist. Mittlerweile gibt es Inkubatoren auch speziell für Geflügeleier. Je nach Ausführung und Größe warten diese Geräte mit einem Fassungsvermögen von Kleinstmengen (so genannte Mini-Brutmaschinen) bis hin zu einem Fassungsvermögen von mehreren zig Hühnereiern und manuellen bis halbautomatischen Wendevorrichtungen auf.
Hinweise zu den genannten Methoden
Ich möchte aber anmerken das die hier vorgestellten Möglichkeiten zur Brut eher als „Spielereien“ und nicht als Möglichkeit zur gezielten Nachzucht angesehen werden sollten. Zudem lassen sich bei den genannten Alternativen die Brutparameter nicht so genau wie in Flächenbrütern oder Brutschränken einstellen, dadurch wird den Küken keine optimale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schlupf und ein gesundes Heranwachsen geboten. Aus diesem Grund sollte zum Wohle der Tiere auf solche „Experimente“ verzichtet werden.