Während der Brutschrank es erlaubt, gleichzeitig bis zu mehrere Hundert Eier professionell zu bebrüten, ist der Flächenbrüter für kleinere Nachzuchten vorgesehen. Allerdings hat er im Vergleich mit einem Brutschrank auch das Nachsehen und erzielt meistens nicht so hohe Schlupfraten, wie der Brutschrank.
Bestandteile des Flächenbrüters
Wie der Name schon vermuten lässt, werden bei einem Flächenbrüter die für die Brut vorgesehenen Eier in einer Ebene liegend bebrütet, entsprechend begrenzt ist die Menge der Bruteier. Im Gegensatz zum Brutschrank sorgt im Flächenbrüter eine Heizschlaufe für die nötige Bruttemperatur. Nur wenige Ausnahmen arbeiten mit Umluft, wie diese in Brutschränken zum Einsatz kommt. In der Regel werden Flächenbrüter aus Thermoplastik hergestellt, doch auch Holz oder Kunststoff kommen als Material für Flächenbrüter in Frage. Auf Temperatur gebracht wird der kartonähnliche Kasten, der zumeist mit einem Sichtfenster im Deckel ausgestattet ist, durch eine Heizspirale im Deckel. Für das zur Brut notwendige feuchte Klima im Inneren des Flächenbrüters sorgen im Boden angebrachte Wasserrinnen. Die Lüftung wird bei Flächenbrütern durch das tägliche Abnehmen des Deckels generiert, muss aufgrund der fehlenden Belüftungstechnik also manuell erfolgen. Für das Wenden der Eier können Flächenbrüter sowohl mit einem vollautomatischen Wendeeinsatz versehen, als auch durch halbautomatische Wendevorrichtungen ausgestattet werden.
Temperaturregelung im Flächenbrüter
Ein Flächenbrüter sollte nur mit etwa gleichgroßen Eiern befüllt werden, um optimale Schlupfraten zu erzielen. Eier verschiedener Größen gleichzeitig in einem Flächenbrüter auszubrüten birgt das Risiko unterschiedlicher Oberflächentemperaturen, da der Flächenbrüter die zur Brut nötige Wärme von oben abstrahlt und größere Eier eine höhere Temperatur auf der Eioberschale aufweisen würden, als kleinere Bruteier. Die Regelung der Temperatur erfolgt im Flächenbrüter entweder durch ein Elektronikthermostat oder durch ein Äthermembranthermostat. Letzteres lässt sich allerdings nicht so genau regeln, wie ein elektronisches Thermostat, da die Regelung über eine Äthermembran im Brutinnenraum erfolgt. Ein elektronischer Fühler der auf der Geräteoberseite befestigt die Innenraumtemperatur misst, ist zwar ein wenig teurer, lässt sich dafür aber genauer einstellen. Beide Thermostate lassen sich im übrigen ähnlich komfortabel über einen Drehknopf einstellen.
Feuchtigkeitsregulierung im Flächenbrüter
Die Technik der einzelnen Flächenbrüter unterscheidet sich hinsichtlich der Feuchtigkeitsregulierung kaum. Meistens sind im Boden der Geräte Wasserrinnen angebracht, die regelmäßig befüllt werden müssen, um die gewünschte Luftfeuchtigkeit zu erreichen und zu halten. Ein Hygrometer, um die vorhandene Luftfeuchtigkeit zu messen ist zwar sinnvoll, aber meistens nicht nötig. Der Grund sind die Richtwerte, die in den jeweiligen Bedienungsanleitungen der Geräte angegeben sind und auch ohne den Einsatz eines Hygrometers gute Brutergebnisse liefern.
Lüftung im Flächenbrüter
Um überhaupt mit einem Schlupf rechnen zu können, muss eine ausreichende Sauerstoffzufuhr der Bruteier gewährleistet sein. Gerade in den letzten Tagen vor dem Schlupf benötigen die Eier besonders viel Sauerstoff, damit die Küken im Ei nicht ersticken. Im Flächenbrüter ist aufgrund der wärmeisolierenden Materialien nur eine bedingte Sauerstoffzufuhr gewährleistet. Das tägliche Lüften (Idealerweise zweimal täglich) lässt genügend Sauerstoff an die Eier, allerdings muss hierzu der Deckel abgenommen werden. Das lässt sich beim Flächenbrüter jedoch wunderbar mit dem Auffüllen der Wasserrinne oder dem manuellen Wenden der Eier kombinieren.
Das Wenden im Flächenbrüter
Da ohnehin täglich der Deckel des Flächenbrüters zum Lüften und zur Wasserauffüllung abgenommen werden muss, kann auf eine vollautomatische Wendung normalerweise verzichtet werden. Wer dennoch auf ein wenig Komfort Wert legt, kann sich für eine halbautomatische Wendevorrichtung entscheiden. Zum einen ist diese deutlich günstiger, als eine vollautomatische Kipp- oder Rollwendung, zum anderen lässt sich die Menge der zu bebrütenden Eier ohne großen Zeitaufwand mit nur einem Handgriff wenden.