Auf einen Blick
Anfängerhuhn | Nein |
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Geeignet für | Züchter |
Herkunftsland | China |
Gewichtsklasse | leicht |
Flugfähigkeit | hoch |
Legeleistung | mäßig (10 im 1. Jahr) |
Eigewicht | klein (23 - 27 Gramm) |
Eifarbe | weiß |
Trägt der Erpel der Mandarinente im Frühling sein Prachtkleid, ist er unverwechselbar. Sein Gefieder leuchtet rot, grün, orange und beige, dazwischen kräftige Streifen in Schwarz und weiß. Im Schlichtkleid ist er wie die Ente graubraun mit weißen Flecken. Sie gehören zu den Schwimmenten, die unbedingt einen Teich oder Bachlauf brauchen.
Mandarinenten sind Wildtiere, die als reine Zierenten gehalten werden, Kuscheltiere sind sie nicht. Sie sind exzellente Flieger, die ihre Freiheit lieben und in Bäumen brüten.
Haltung
Die robusten Tiere sind sowohl im Sommer als auch im Winter draußen. Ihre Nahrung suchen Sie sich größtenteils selbst. Auf dem Speisezettel stehen Samen, Nüsse, Bucheckern, Eicheln, Insekten, Schnecken und kleines Wassergetier.
Ententeich für die Mandarinente
Mandarinenten brauchen unbedingt einen Teich zum Schwimmen. Ideal ist ein kleiner Bach, der durch Ihr Grundstück fließt. Sie sollten die Vögel nicht unbedingt auf Ihrem Goldfischteich schwimmen lassen. Die Goldfische wären eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.
Zum Zufüttern nehmen Sie am besten Körnerfutter oder Forellenfutter. Das Futter können Sie mit getrockneten Garnelen aufwerten. Schütten Sie die Garnelen einfach ins Wasser, die Enten lieben es, danach zu Fischen.
Die Enten verschmutzen das Teichwasser mit ihrem Kot, Sie müssen es einmal in der Woche wechseln.
Ruhe- und Schlafplatz
Mandarinenten ruhen und schlafen am liebsten auf Bäumen oder erhöhten Plätzen. Sie haben scharfe Krallen an den Füßen, mit denen sie geschickt klettern können. Bieten Sie Ihren Schützlingen hohe Entenhäuser oder Höhlen an, in normale Entenhäuser werden sie nicht hineingehen.
Auslauf im Entengarten
Mandarinenten sind, obwohl sie schon lange in menschlicher Obhut gehalten werden, immer noch Wildtiere. Sie neigen dazu, diesen Tatbestand zu leben. Ein Zaun, egal wie hoch, kann keine Mandarinente am Ausbrechen hindern. Die vielen frei lebenden Exemplare nicht nur an deutschen Gewässern, sind der beste Beweis. Das sind alles Flüchtlinge, bzw. ihre Nachkommen. Wenn Sie Glück haben, kommen Ihre Enten zur Futterzeit oder zum Schlafen nach Hause zurück.
Sie können die Flugbegeisterung eindämmen, indem Sie an den Handschwingen eines Flügels die Federn mit einer Schere ein paar Zentimeter abschneiden. Das ist für die Tiere schmerzfrei, es erschwert nur das Fliegen. Es gibt allerdings Exemplare, die es selbst mit gestutzten Flügeln noch über den Zaun schaffen.
Endgültige Abhilfe schaffen Sie nur, wenn Sie den ganzen Auslauf mit einem Netz abdecken.
Mandarinenten sind eher scheu und verstecken sich gern in hohem Gras oder Schilf.
Leistung als Nutztier
Mandarinenten wurden nie nach Leistung gezüchtet. Ihr Fleisch ist nicht sehr schmackhaft.
Eier und Legeleistung
Eier
Die Ente legt nur Eier, wenn sie anschließend brüten will. Sie legt 9 bis 12 helle, bräunliche Eier.
Brut und Küken
In der Wildnis brüten Mandarinenten in Baumhöhlen, in 9 bis 10 m Höhe. Es brütet nur die Ente. Der Erpel bewacht sein Weibchen. Nachts sitzt er im Einschlupfloch zur Bruthöhle und beobachtet die Umgebung. Bei der kleinsten Störung fliegt er auf und lenkt die Aufmerksamkeit auf sich.
Schon die Küken haben Krällchen an den Füßen. Damit erklimmen sie den Ausgang zur Höhle. Dann passiert etwas Unglaubliches: Die kleinen Federbällchen springen in die Tiefe! Da sie auf weichem Laub oder Tannennadeln landen, passiert ihnen nichts. Sind alle unten angekommen, führt die Mutter ihre Kükchen zum Wasser und zeigt ihnen, was es zu fressen gibt. Die Kleinen folgen ihrer Mutter 6 Wochen, dann werden sie selbstständig.
Um eine Ente in Gefangenschaft zum Brüten zu verleiten, braucht sie eine Bruthöhle, in einer Höhe von mindestens 40 bis 45 cm.
Küken
Die Küken sind scheu und schon sehr wanderlustig. Als wahre Ausbruchskönige finden sie das kleinste Schlupfloch. Gibt es keins, kann es passieren, dass sie über den Zaun klettern! Vor allem, wenn Mama über den Zaun fliegt, gibt es kein halten mehr. Dann büxt die ganze Familie aus. Ob sie wiederkommen?
Sie bekommen Ruhe in die aufgeregte Truppe, wenn Sie der Ente ein paar Zwergenteneier unterschummeln. Zwergentenküken sind wesentlich ruhiger und beruhigen die Mandarinküken.
Farben
Ente und Erpel unterscheiden sich deutlich in den Farben des Gefieders.
Ente
Die Ente ist graubraun und hat eine weiße Brille. Ihr Kinn ist weiß. An Brust und Flanken hat sie weiße Flecken. Der Spiegel ist dunkelgrün und hat einen weißen Hinterrand. Die Beine sind schmutziggelb, der Schnabel ist graubraun mit einer weißen Spitze.
Erpel Schlichtkleid
Im Schlichtkleid ähnelt der Erpel der Ente. Sein Gefieder ist auf der Oberseite grünlichgrau, Brust und Flanken sind gelbgrau, sein Schnabel ist karminrot.
Erpel im Prachtkleid
Da Mandarinenten zu den Glanzenten gehören, schillert das Prachtgefieder metallisch. Sein Kopf ist grün, der Backenbart leuchtet kastanienbraun. Er hat einen weißen Überaugenstreif, die Flügelfedern und die Halskrause sind orange. Der Schnabel ist lackrot. Die fast schwarze Brust wird durch weiße Bänder begrenzt und setzt sich von den beigefarbenen Flanken ab.
Beim Erpel fällt die schopfartige Haube auf. Sie beginnt in Stahlgrün am Schnabelansatz, wechselt am Hinterkopf in Kastanienbraun und geht am herabhängenden Schopf wieder in Grün über. Während der Balz stellt er die großen Flügelfedern segelartig auf.
In der Zucht sind weiße und gelbe Mutanten erlaubt.
Ente und Erpel
Mandarinenten sind mittelgroß, sie haben einen relativ großen Kopf und dicken Hals mit Halskrause.
Herkunft der Rasse
Mandarinenten stammen aus Ostasien, Japan und dem Amurgebiet.
1745 kam die Rasse nach Europa. Wegen ihrer prächtigen Färbung fanden die Tiere schnell Anhänger und wurden als Ziergeflügel gehalten.
Erst 1834 gelang in Europa die erste erfolgreiche Brut.
Die in Europa frei lebenden Mandarinenten sind alles Gefangenschaftsflüchtlinge. Sie finden sie fast überall an Teichen. Inzwischen gibt es hier mehr Tiere, die in Freiheit leben, als in den Herkunftsländern.
Es wurde mehrfach versucht, die Enten in Europa wildlebend einzubürgern. Die Enten lebten sich hier zwar ein, aber sie brüteten nicht. Deshalb gingen diese Populationen nach ein paar Jahren immer wieder ein.
Seit 1990 gibt es um Berlin eine sich erfolgreich vermehrende Gruppe von ca. 500 Tieren. Inzwischen leben auch in Dresden brütende Paare in Freiheit. In den Niederlanden brüten schon seit 1964 frei lebende Mandarinenten und in Belgien seit 1987.
Die Mandarinente wird inzwischen zur einheimischen Fauna gezählt. Die Tiere richten keinen Schaden an und die Rasse wird erhalten. In den Gebieten ihrer Herkunft sind die Bestände so weit zurückgegangen, dass die Rasse dort vom Aussterben bedroht ist.
Züchter-Liste der Mandarinente
Züchterliste: Mandarinente Züchter
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