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KampfhühnerEine ausdrucksstarke Hühnerrasse

Hierzulande und in vielen anderen Ländern der Erde, sind Hahnenkämpfe verpönt und verboten. Dennoch gibt es noch Flecken auf der Weltkarte, bei denen diese blutigen Kämpfe zur Belustigung der Menschen dienen und einen hohen sportlichen Stellenwert der Bevölkerung einnehmen.

In Deutschland sieht das anders aus, denn hier werden Kampfhühner aus ganz anderen Beweggründen gehalten.

Inhaltsverzeichnis

Der einmalige Charakter, der Stolz und die Anmut, die diese Hühnerrassen in sich vereinen, machen sie zu einem beliebten Zuchtobjekt. Allerdings unterscheidet sich die Haltung von Kampfhühner recht deutlich von den uns bekannten Nutz- und Landhuhnrassen. Es sind eben Kämpfer!

Die Geschichte der Kampfhühner

Asien gilt als Ursprungsland der Kampfhuhnrassen. Schon vor mehr als 3000 Jahren wurden die, zumeist aus religiösen Gründen, abgehaltenen Hahnenkämpfe dann auch auf den europäischen Kontinent getragen. Noch heute sind Hahnenkämpfe bei uns in Europa, etwa in Frankreich oder Spanien eine populäre Sportart, die mit hohen Wetteinsätzen einhergeht. Neben dem Kampf ansich sind es aber vor allem die ästhetischen Ansprüche, die Form, die Gefiederpracht, die Anmut der Kampfhühner, welche das Publikum so magisch anzieht. Kein Wunder, dass auch in Deutschland, wo Hahnenkämpfe längst verboten sind, zahlreiche Kampfhuhnrassen in den Ställen von Hühnerzüchtern zu finden sind. Nicht, um zu kämpfen, sonder vielmehr, um ihre Besitzer zu erfreuen. Kampfhühner werden somit gerne gehalten, um auf Schauen ausgestellt zu werden, aber auch reine „Kämpferfreunde“, die keine Ambitionen zu Hühnerausstellungen haben, erfreuen sich an den außergewöhnlichen Kampfhuhnrasse – und der doch recht guten Legeleistung von rund 100 Eiern pro Jahr.

Kampfhühner – ja oder nein?

Bevor man mit der Anschaffung von Kämpferrassen liebäugelt, sollte man wissen, was bei deren Haltung von Kampfhühnern auf einen zukommt. Das heißt allerdings nicht, das man sich um seine eigene Gesundheit sorgen müsste, im Gegenteil! Kampfhühner sind unheimlich anhängliche Hühner und weder scheu noch stürmisch. Den Adel in ihrem Blut merkt man ihnen an, denn Anmut und Besonnenheit zeichnen sie aus! Dafür ist die Haltung von Kampfhühnern im Vergleich zu Nutz- oder Landhuhnrassen nicht gerade einfach und eine Vergesellschaftung mit ihnen nahezu nicht möglich. Gerade erwachsene Kampfhähne lassen sich nicht mit anderen Hähnen in der Herde halten, denn die Dominanz liegt ihnen im Blut. Sie setzen ihre Kampfeslust also direkt in die Tat um und streben die erste Stelle der Rangordnung an – die meistens nicht unblutig endet, denn nach kurzen Kämpfen das Weite zu suchen, entspricht nicht dem Naturell eines Kämpfers. Auch Kämpferhennen unterscheiden sich hier nicht gravierend von ihrem männlichen Pendant. Eine Kämpferhenne in eine bestehende Nutzhuhnherde zu integrieren ist überaus schwierig und endet nicht selten mit tödlichen Auseinandersetzungen, vor denen übrigens auch die Hähne normaler Rassen nicht immer verschont bleiben. Für das Halten von Kampfhühner ist daher die Beschränkung auf nur diese Hühnergattung sicherlich sinnvoll.

Haltung von Kampfhühnern

Hinsichtlich Stall, Auslauf und Fütterung unterscheiden sich Kampfhühner kaum von herkömmlichen Hühnerrassen. Lediglich ihre gute Flugfähigkeit sollte bei der Haltungsumgebung bedacht werden. Schließlich freut sich nicht jeder Nachbar über Hühnerbesuch, der regelmäßig über den noch so hohen Zaun flattert. Eine Volierenhaltung bietet sich dabei besonders in Wohnsiedlungen an. Hinzu kommt die Kampflust der Hähne, die schon im zarten Alter von wenigen Wochen beginnt. Ein rechtzeitiges Separieren der jungen Hähne bietet sich daher an, um Verluste durch Rangordnungskämpfe zu vermeiden. Hier sollte ein erfahrener Althahn zusammen mit den Jungspunden gehalten werden, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Ohne ihn können beim Einsetzen der Geschlechtsreife, was in einigen Fällen schon im 5. bis 6. Lebensmonat erfolgen kann, Rangordnungskämpfe ohne Vorwarnung beginnen und zum Verlust der unterlegenen Hähne führen. Für das halten mehrerer ausgewachsener Kampfhähne bieten sich geräumige Hahnenboxen an, die zwar Sichtkontakt, aber keinen Körperkontakt der Kontrahenten erlauben. Die Hennen können hingegen wunderbar in der Herde gehalten werden, Idealerweise, wenn sie zuvor zusammen aufgewachsen sind.