Bevor eine gezielte Zuchtarbeit entstand, war das Haushuhn zwar domestiziert, wurde aber vorwiegend als „Beiläufer“ gehalten. Es musste ziemlich rau durch die Welt und sich sein Futter hauptsächlich selber suchen. Kaum verwunderlich, dass die züchterische Arbeit darauf beruhte, robuste, anspruchslose Hühnerrassen zu züchten, die sowohl eine gute Legeleistung, als auch einen guten Fleischansatz zu bieten hatten – die so genannten Zwiehühner.
Das Zwiehuhn als Alleskönner
Ein Zwiehuhn ist ein echter Alleskönner, beinahe eine eierlegende Wollmilchsau. Neben einer beachtlichen Anzahl an Eiern gibt ein Zwiehuhn nämlich auch einen ganz beträchtlichen Sonntagsbraten ab. Mit der industriellen Hühnerproduktion können es Zwiehühner dabei zwar nicht aufnehmen, für den „Hausgebrauch“ sind sie allerdings bestens geeignet und erfreuen nicht nur durch ihre optische Erscheinung das Herz eines jeden Hobbyhühnerzüchters. Selbst im kleinsten Garten finden Zwiehühner ihr Plätzchen, sind robust und können durchaus das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Die leichtfuttrigen Zwiehühner weisen dabei durch ihre hervorragende Futterverwertung auch ohne die obligatorische „Extraportion“ einen guten Fleischansatz auf und legen fleißig ihre Eier.
Typische Zwiehuhnrassen
Das Zwiehuhn bildet die wohl härteste und natürlichste Form der Hühnerrassenzucht, lange, bevor aus diesen Rassen die spezifischen Eigenschaften (Fleischansatz, bzw. Legeleistung) gezielt herausgezüchtet wurden. Zwiehuhnrassen sind daher häufig bei den „alten“ Landhuhnrassen zu finden. Sie gehören zu den mittelschweren bis schweren Rassen. Nicht selten bringt es der Hahn mancher Zwiehuhnrassen auf ein Gewicht von mehr als 4 Kilogramm. Im Gegenzug liefern die Hennen dann auch noch bis zu 200 Eier im Jahr.