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Zwerg-Orloff

tragen einen Bart

Auf einen Blick

Anfängerhuhn Ja
Geeignet für Familien, Selbstversorger
Herkunftsland Deutschland
Gewichtsklasse schwer
Flugfähigkeit hoch
Legeleistung hoch (120 im 1. Jahr)
Eigewicht groß (33 - 37 Gramm)
Eifarbe gelbbraun
Inhaltsverzeichnis

Die Rasse Zwerg-Orloff gehört zu den seltenen Rassen. Als Zwiehuhn legen sie nicht ganz so viele Eier wie andere Zwerghuhn-Rassen, punkten dafür mit einem recht passablen Schlachtkörper.

In der Haltung sind Zwerg-Orloffs einfach und robust. Wenn Sie sich mit ihnen beschäftigen, werden die Hühnchen schnell zahm.

Diese Tiere sind etwas Besonderes, sie strahlen einen gewissen Charme aus. Mit ihrem Bart, der Halskrause und dem aufgerichteten Körper werden die Hühner schnell zum Blickfang in Ihrem Garten.

Haltung

Trotz des Kämpfereinschlags werden die Zwerg-Orloff zutraulich. Bei artgerechter Haltung und wenn Sie sich auf die Tiere einlassen, sich mit ihnen beschäftigen sind sie nicht aggressiv. Obwohl Sie bei manchen Hähnen mit einem Fußtritt rechnen müssen, wenn Sie sich seinen Hennen zu weit nähern.

Charakter

Zwerg-Orloffs haben einen liebenswerten Charakter. Aktiv und ständig auf der Suche nach etwas Neuem, durchforsten sie ihren Auslauf. Die Hähne gehen im Allgemeinen offener mit neuen Situationen um, als die Hennen. Sie sind mutig und selbstbewusst, die Hennen eher zurückhaltend.

Mit kleinen Mitbringseln in Form von Mehlwürmern, Apfelstückchen oder einem Salatblatt, lassen sich die Damen aus der Reserve locken. Bald werden sie Ihnen aus der Hand fressen und sich anfassen lassen. Sind die Tiere es von klein auf gewohnt, auf den Arm genommen zu werden, klappt auch das nach einiger Zeit.

Stall und Auslauf

Ihre große Neugier veranlasst Ihre Zwerg-Orloff als Jungtiere zu kleinen Ausflügen über den Zaun in Nachbars Garten, auf den nächste Baum oder auf das Garagendach. Werden die Vögel älter, fliegen sie nicht mehr.

Den Ausflügen können Sie ein Ende setzen, indem Sie ein Netz über den Auslauf spannen. Alternativ schneiden Sie an einer Seite der Flieger die Handschwingen ein paar Zentimeter ab. Die Handschwingen sind die langen, äußeren Federn an den Flügeln. Diese Prozedur ist für die Tiere schmerzfrei. Die ungleich langen Flügel bringen das Huhn bei Flugversuchen aus dem Gleichgewicht und es kann nicht mehr abheben.

Untereinander vertragen sich die Hennen gut. Sind mehrere Hähne zusammen aufgewachsen, vertragen sie sich bei genügend Platz und genügend Hennen ebenfalls.

Zwerg-Orloff Hennen mögen es nicht, wenn Sie ihnen das gerade gelegte Ei unter dem Bauch wegziehen wollen. Warten Sie lieber, bis die Dame das Legenest verlassen hat.

An die Haltung stellen Zwerg-Orloff Hühner keine besonderen Ansprüche. Sie sind robust und trotzen jedem Wetter. Der Zaun um ihren Auslauf sollte 160 bis 180 cm hoch sein.

Eier und Legeleistung

Die Legeleistung ist für ein Zwerghuhn gut. Sie legen nicht unbedingt eine ganze Legeperiode durch. Es kann passieren, dass sie zwischendurch ein bis zwei Wochen pausieren.

Eigröße, Farbe

Die Eigröße ist mit 35 g für ein Zwerghuhn normal. Die Eier haben eine hübsche Farbe, von hellbraun bis gelblich mit oder ohne helle Sprenkel ist alles möglich.

Legeleistung

Eine Henne legt ca. 120 Eier pro Jahr.

Legebeginn

Die Hennen fangen erst relativ spät an zu legen. Meistens sind sie dann 8 bis 9 Monate alt.
Das eine Junghenne anfangen will zu legen erkennen Sie daran, dass ihr Kamm rot wird. Ihr Verhalten ändert sich, sie probiert schon mal sich in die Legenester zu setzen.

Brut und Küken

Die Befruchtungsrate ist beim Zwerg-Orloff gut.

Bruttrieb

Der Bruttrieb ist gut entwickelt, die Hennen brüten gern und zuverlässig. Es kann passieren, dass eine Henne noch im November anfangen möchte zu brüten.

Küken

Zwerg-Orloff Küken sind wesentlich aktiver als Küken anderer Rassen. Sie sind ungestüm und immer in Bewegung. Bieten Sie ihnen viel Abwechslung. Gestalten Sie ihren Auslauf mit Steinen, moosbewachsenen Wurzeln, Laubhaufen und anderen spannenden Dingen.

Es passiert bei dieser Rasse oft, dass die Küken ihre Farbe ändern, wenn sie älter werden. Anfangs dunkle Küken werden heller und helle Küken werden später braun oder rotbraun.

Geschlechter der Küken erkennen

Die Geschlechter der Küken können Sie bei den Zwerg-Orloff erst spät erkennen. Bei den kleinen Hähnen wächst der Kamm früher als bei den Junghennen und hat mehr rot. Ebenso wachsen bei ihnen die Schwanzfedern und die Schmuckfedern am Hals früher. Die Hähnchen sind meistens kräftiger entwickelt und stehen aufrechter als ihre Schwestern.

Farben

Es gibt fünf Farbschläge:

  • schwarz
  • weiß
  • rotbunt
  • gesperbert
  • schwarz-weißgescheckt.

Am häufigsten ist die Farbe rotbunt.

Hahn und Henne

Bei den Zwerg-Orloff unterscheiden sich Hahn und Henne kaum voneinander.
Die Hühner sind stark bemuskelt mit kräftigem Knochenbau. Mit ihrem breiten, aufgerichteten Körper und dem reichen Kopf- und Halsgefieder wirken sie recht wild. Beide Geschlechter haben einen Bart und Schmuckfedern am Hals.

Der Hals des Hahnes ist lang und wird gerade aufgerichtet getragen. Sein voller Behang bedeckt die Schultern nicht, er bauscht sich im Nacken auf und ist im Genick abgesetzt.
Der mittellange Rücken ist flach, breit und fällt nach hinten ab. Die Schultern sind deutlich abgesetzt und ebenfalls breit. Trotz des abstehenden Flügelbugs liegen die Flügel an.

Voller, nicht zu langer Behang bedeckt den breiten Sattel, bildet aber kein Kissen. Der Schwanz des Hahnes ist relativ kurz und hat viele mäßig lange Sicheln. Er wird aufrecht getragen.
Die breite Brust ist nicht vorgewölbt und der Bauch ist gut entwickelt. An der Brust ist die Befiederung knapp, bei vollem Kropf tritt das Untergefieder vor.

Der Kopf ist mittelgroß, vorn breiter und leicht gewölbt. Mit den überstehenden Augenbrauen bekommt das rote Gesicht einen ganz besonderen Ausdruck. Die eigentlich großen Augen wirken kleiner und bekommen einen finsteren, wilden Adlerblick. Von der Farbe her sind die Augen orangerot bis perlfarbig. Ein Großteil des Gesichtes, einschließlich der verkümmerten Kehllappen und der Ohrlappen, ist von seinem starken Backenbart verdeckt. Dazu kommt der volle Kinnbart am Unterschnabel.

Der Wulstkamm hat Vertiefungen, sitzt auf dem Kopf auf und ist besetzt mit Federborsten.
Komplettiert wird der Kopf mit einem kurzen, kaum gebogenen, kräftigen Schnabel. Er ist gelb, bei weißen Tieren ist ein dunkler First erlaubt.

Die mittellangen Schenkel treten gut hervor. Die ebenfalls mittellangen Läufe sind glatt und gelb. Sie enden in kräftigen, gut gespreizten Zehen.

Die Henne hat einen voller entwickelten Bauch als der Hahn. Sie fällt in der Haltung weniger nach hinten ab. Der Nackenbehang ist so stark aufgebauscht, dass er eine Halskrause bildet. Der Kamm ist bei der Henne so gut wie nicht vorhanden.

Ursprung der Rasse

Das Zwerg-Orloff ist die Verzwergung des russischen Orloff-Huhnes. Ob der Name der Rasse vom berühmten Züchter des Orloff-Trabers, Graf Orlow-Tschesmenksy, oder der Stadt Orlow abgeleitet wurde, weiß heute niemand mehr zu sagen.

1737 bis 1741 wurden hochbeinige Hühner mit gelben Schnäbeln und Beinen aus Persien nach Russland eingeführt. Sie bekamen den Namen Gilanki oder Gilanskie, weil sie aus der Provinz Gilan stammten. Die Hühner hatten verschiedene Gefiederfarben und keinen Bart. Sie wurden mit bärtigen einheimischen Hühnern namens Uschanka gekreuzt. Daraus entstanden die Orloffs.

1860 bis 1880 hatte sich die Rasse mit eigenen Merkmalen so weit etabliert, dass sie diese Rassemerkmale sicher weitervererbt hat. Das Orloff wurde als Wirtschaftshuhn gezüchtet.

Die ersten Tiere kamen 1884 nach Deutschland. Es ist nicht bekannt, aus welchem Teil Russlands die rotbraunen Tiere kamen. Warum sie bald wieder verschwanden, ist nicht bekannt. Eventuell spielt Inzucht eine Rolle.

Erst 1910 kamen erneut Orloff Hühner nach Deutschland.

Schon in den 1920er Jahren wurde begonnen, eine Zwergrasse herauszuzüchten. Die Zucht wurde nicht bis zum gewünschten Ziel, den Zwerg-Orloffs fortgesetzt.

Erst in den 1950er Jahren wurden die Zuchtversuche wieder aufgenommen und vollendet. Die Rasse Zwerg-Orloff wurde offiziell anerkannt.

Besonderheiten

Die Rasse gibt es nur in Deutschland.

Bild: © Angela – stock.adobe.com

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