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Von Federn und Bärten der Hühner

Manchmal kann die Optik ganz schön täuschen. Wenn Hühner ihr Federkleid ablegen, könnte man ihnen mitunter unterstellen, sie hätten arglistig getäuscht. Federn bestimmen nicht nur die Farbe unserer Hühner, sondern auch ihre Statur.

Inhaltsverzeichnis

Ein von Kopf bis Fuß befiedertes Exemplar wie etwa das Sultanhuhn unterscheidet sich optisch deutlich vom karg befiederten und am Hals völlig kahlen Nackthalshuhn. Doch nicht nur die Menge, sondern auch die Form und Beschaffenheit der Federn ist recht unterschiedlich und richtet sich nach Rasse, Geschlecht und Körperteil an dem es zu finden ist.

Unterschiedliche Federbeschaffenheiten

Die Schwungfedern, die das Huhn in der Luft tragen müssen, sind sehr steif, breit und lang. Auch die Schwanzfedern sind bei den meisten Hühnerrassen von steifer Struktur und fallen mal kürzer und mal länger aus. Es gibt aber auch Rassen, wie etwa das Orpington Huhn, bei dem die Schwanzfedern nicht steif, sondern sehr weich sind. Die Halsfedern sind ebenfalls sehr weich, rassebedingt unterschiedlich lang und schmal. Die Befiederung an Rücken, Brust und Schultern ist hingegen bei den meisten Hühnerrassen, bis auf die Färbung, gleich. Kurze, breite Federn mit abgerundeten Spitzen überlappen wie Dachziegel und schützen das Huhn so vor Regentropfen.

Warm macht dick

Anders die Daunenfedern, die sehr kurz und weich sind, müssen sie doch für die nötige Wärme sorgen. Wie viele Dauenenfedern ein Huhn besitzt, wie gut es also vor der Kälte geschützt ist, richtet sich stark nach der Rasse. Kampfhühner sind dafür bekannt, ein recht karges Daunengefieder zu besitzen, was als „knapp befiedert“ bezeichnet wird. Ganz anders sieht es zum Beispiel bei Cochins oder Wyandotten aus. Sie verfügen über ein sehr üppiges Daunenkleid, was sie deutlich größer und voller erscheinen lässt, als sie tatsächlich sind.

Wyandotten

Unterschiedlicher Federvarianten

Eine normale Feder weist in ihrer Struktur typischerweise eine geschlossene Oberfläche auf. Sie besteht aus vielen kleinen Federstrahlen, die am Kiel angesetzt sind und mit Widerhaken ineinandergreifen, um der Feder eine feste Struktur zu verleihen. Einige Mutationen haben jedoch dafür gesorgt, dass es auch Federn im Hühnerreich gibt, die in ihrem Aufbau Haaren ähneln. Bekannte Hühnervariante sind hierfür Seidenhühner. Eine andere Mutation führt zu einer Schaftkrümmung, sodass krause Federn entstanden sind, wie sie die Chabos tragen.

Bart und Haube

Trägt ein Huhn anstelle eines Kammes ein Federkleid auf dem Kopf, so ist von einer Haube die Rede. Beim Hahn entsprechen die Haubenfedern dabei dem Halsgefieder, sind also lang und schmal. Die Haube des Hahns wirkt somit, verglichen mit der Henne, die über kürzere, dafür aber breitere Haubenfedern verfügt, deutlich schmaler und weiter nach hinten gerichtet. Wie groß die Haube ausfällt ist wiederum stark von der Rasse abhängig. Übrigens gibt es auch Hühner, die einen Bart tragen. Diese Federbüschel an der Kehle unter dem Schnabel werden anstelle der Kinnlappen getragen oder drängen diese so weit zurück, dass „bärtige“ Hühnerrassen nur sehr kleine Kinnlappen besitzen.