Immer häufiger sieht man Hühner in Vorgärten junger Familien. Die Haltung einiger Hühner als Haustier – welches nebenbei noch für frische Eier sorgt – wird immer beliebter. Hühner sind hipp!
Kein Wunder, denn wer sich einmal mit diesen Tieren beschäftigt hat, teilt schnell die Begeisterung für die federtragenden Gesellen. Mit weit über 100 Hühnerrassen, darunter solche die dunkelbraune, grüne oder sogar türkisblaue Eier legen, ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Als Halter erlebt man, wie abwechslungsreich die Hobby-Hühnerhaltung sein kann.
Speziell die vier Jahreszeiten rücken unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund: Sind es im Frühjahr die Frühlingsgefühle der Hühner und der Wunsch eigene Küken auszubrüten, so steht im Winter die Ruhe, Erholung und Regeneration im Vordergrund.
Im Folgenden wollen wir auf die Besonderheiten der 4 Jahreszeiten eingehen.
Hühner halten im Frühjahr
Die ersten Sonnenstrahlen, die stetig steigenden Temperaturen und das Sprießen der ersten Gräser wecken auch bei den Hühnern Frühlingsgefühle.
Zuerst nimmt man dies als Halter durch einen Anstieg der Legeleistung wahr, dann dauert es meist nicht lange, bis die erste Henne zu Glucken beginnt: Die Henne möchte aus ihren gelegten Eiern Küken ausbrüten!
Als Hühnerhalter ist es ein besonderes Erlebnis, miterleben zu dürfen, wie die Glucke aus ihren Eiern selbst Küken ausbrütet und umsorgt. Nähern sich Katzen oder andere Fressfeinde attackieren selbst die kleinsten Hühner diese, um ihre Küken zu beschützen.
Die Küken wachsen schnell heran und erkunden bereits nach wenigen Tagen ihre Umgebung. Frische Gräser, winzige Krabbler (beispielsweise Ameisen) und die besten Plätze im Auslauf. …es gibt sooo viel zu entdecken!
Hühner halten im Sommer
Steigen die Temperaturen in Richtung der 30 °C Marke, wird das Leben der Hühner gemütlich. Nach der morgendlichen Futtersuche im Auslauf suchen sich die Hühner einen gemütlichen, schattigen Platz und genießen das Dösen in der Sonne.
Im Auslauf finden sie im Sommer viel leckeres Futter. Ob frische Gräser und Kräuter oder leckere Insekten und Würmchen. Für die Hühner ist es ein Schlaraffenland und die Zeit des Überflusses.
Als Hühnerhalter verbringt man im Sommer viel Zeit im Garten und kann so die Hühner in vollen Zügen genießen und sich mit ihnen beschäftigen. An den gemütlichen Sommerabenden mit einem Glas Wein auf der Terrasse zu sitzen und das Treiben der Hühner im Auslauf beobachten, das Leben kann so schön sein…
Hühner halten im Herbst
Im Herbst finden die Hühner im Auslauf Fallobst und können die letzten Sonnenstrahlen genießen, bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Die kräftezehrende Legesaison neigt sich dem Ende zu und es ist die Zeit der Erneuerung: Die Hühner kommen in die Mauser.
In der Mauser stoßen die Hühner nach und nach ihre Federn ab, um diese durch neue zu ersetzen. Als Halter findet man im Hühnerstall nun unzählige Federn auf dem Boden liegen. Doch während der Mauser wechseln die Hühner nicht nur ihr Federkleid, sondern der gesamte Legeapperat regeneriert sich. In dieser Zeit legen die Hühner meist für einige Wochen keine Eier.
Um die Hühner in dieser anspruchsvollen Phase zu unterstützen, können Halter hochwertiges Futter, Vitaminmix und die Zugabe von Bierhefe anbieten. Denn die Neubildung des Federkleides verbraucht viele Nährstoffe.
Je kälter die Temperaturen werden, desto mehr Zeit verbringen die Hühner im Hühnerstall. Doch auf engem Raum können sich schnell Unarten wie Federfressen einschleichen. Als Halter kann man dies vermeiden, indem man für Beschäftigung sorgt. Hühner lieben Herbstlaub, sodass es sich empfiehlt, dies auch als Einstreu zu verwenden. Sie scharren und zerkleinern es und mit etwas Streufutter wird es noch attraktiver.
Hühner halten im Winter
Der Winter ist eine anstrengende Zeit für Hühner und Halter zugleich. Wenig Sonnenlicht und eisige Temperaturen machen nicht nur den Hühnern zu schaffen, sondern sorgen auch dafür, dass der Aufenthalt des Halters bei den Hühnern meist sehr kurz ausfällt.
Wir wollen jedoch im Folgenden einige Tipps geben, wie man die Zeit im Winter für Hühner und Halter etwas angenehmer gestaltet.
Tränkenwärmer für frisches Wasser und gegen kalte Finger
Wer jeden Tag mehrmals in frostiger Kälte die vollständig zugefrorene Hühnertränke auftauen muss und die durstigen Hühner nach dem Auftauen beobachtet, wie sie ihren Durst stillen, sucht schnell nach einer besseren Lösung.
Sogenannte Tränkenwärmer sind kleine runde Teller, die unter die Hühnertränke gelegt werden. Sie verfügen über einen Stromanschluss und eine integrierte Heizung. So sorgen sie bei geringstem Stromverbrauch dafür, dass die Wassertemperatur immer etwas über dem Gefrierpunkt gehalten wird.
Als Halter spart man sich dadurch das täglich mehrmalige Auftauen der Tränke und den Hühnern steht rund um die Uhr Wasser zur Verfügung.
Beleuchtung im Hühnerstall für mehr Zeit mit den Hühnern
Viele Hühnerhalter kennen das Problem im Winter: Geht man morgens zur Arbeit ist es draußen noch dunkel. Kommt man am Abend nach Hause, ist es schon wieder dunkel. Zum Füttern der Hühner geht man mit einer Taschenlampe. Das muss nicht sein!
Installiert man eine Lampe in den Hühnerstall und lässt am Abend das Licht für zwei Stunden brennen, hat dies zwei Vorteile: Zum einen verbessert dies die Legeleistung im Winter, zum anderen kann man so am Abend komfortabel die Hühner füttern.
Leckere Snacks für mehr Abwechslung und Vitamine im Winter
Im Winter, wenn eine dicke Schneedecke im Auflauf die Wiese bedeckt und eisige Temperaturen dafür sorgen, dass weit und breit keine Insekten zu finden sind, beschränkt sich die Ernährung der Hühner auf Fertigfutter aus dem Handel.
Als Halter kann man den Hühnern daher zusätzlich Frischfutter anbieten. Zu empfehlen sind geraspelte Karotten, Blattsalat, etwas Obst und gekeimtes Getreide. Für die Hühner bedeutet dies Abwechslung, Beschäftigung und eine vitaminreiche Ernährung zugleich.